Anfang des Jahres kündigte Nikon seine große Roadshow an – die Nikon Days 2019. Ich war skeptisch, da Herstellerspezifische Veranstaltungen mir persönlich in der Vergangenheit zu werblich waren. Gemeinsam mit meinem guten Freund Carsten studierten wir das Vortragsprogramm und meldeten uns kurzerhand an. Am vergangenen Samstag war es dann soweit und viele – sehr viele – Fotobegeisterte Menschen trafen sich im Westin Grand Hotel in Frankfurt nähe der Konstabler Wache.
Positives (generelles)
- Das Event war grandios organisiert. Es lief alles wie am Schnürchen und man hat keine nennenswerten Wartezeiten oder der gleichen.
- Das Event war mit 15 Euro für das Tagesticket unglaublich preiswert, zumal Kaffee und Kalte Getränke inklusive waren.
- Die Vorträge der externen Referenten waren großartig – wirklich alle unglaublich professionell und authentisch und inspirierend.
- Die Location war äußerst gut gewählt im Frankfurter Raum, da man durch das Parkhaus und die S-Bahn-Nähe keinerlei Stress hatte pünktlich zum Event vor Ort zu sein.
- Wer Nikon Equipment testen mochte, konnte sich vor Ort Kameras und Objektive ausleihen und diese in Ruhe testen.
- Auch andere Hersteller waren mit Exponaten und Fachberatern vor Ort, wie Wacom, Ilford, Dedolight, Lowepro, Gitzo, Manfrotto, Atomos.
(Ich hoffe ich habe niemanden vergessen…)
Seltsames
- Der Vortrag der Nikon School selbst zum Nikon Blitzsystem war nicht von Professionalität gekürt. Der Referent war mit der Technik des Mikrofons überfordert, und konnte zudem seine Kamera nicht Live auf dem Beamer präsentieren um uns Live zu zeigen was er gerade mit dem Model (aus dem Zuschauer-Raum) anstellt vor der Kamera, sondern musste jedes mal wieder zum Beamerkabel rennen und das immer wieder aufs neue verbinden. Sein Einwand, das geht technisch nicht anders, widerlegte jedoch Martin Krolop in seinem Vortrag am Morgen gänzlich.
- Ich werde nie verstehen warum man zu einer “Konferenz” seinen riesigen Fotorucksack oder gar zwei zusätzlich zum Rucksack umhängende Kameras mit sich herumschleppen will, wenn man ein Tagesticket hat um sich Vorträge anzuhören. Ich bedauere auch die hübschen sehr netten Modells die dort einem “Rudelschießen” ausgesetzt werden. Aber nun, jeder Jeck ist anders.
Leider hatten Carsten und ich, obwohl wir zusammen beschlossen hatten auf dieses Event zu gehen, vergessen uns bei der Vortragswahl etwas besser abzustimmen. So kam es das wir beide nur in einem einzigen Slot gemeinsam in einem Raum waren. Aber sehen wir es positiv, so haben wir das Fachwissen besser verteilt auf uns zwei. :)
Meine gewählten Vorträge
- Portraitfotografie mit Dauerllicht mit Krolop & Gerst
- Martin Krolop hat hier stark fundiertes Fachwissen vermittelt mit Hilfe von praktischen Beispielen mit einem männlichen Modell aus dem Zuschauerraum und das ganze mit Skizzen auf seinem Tablet, das er am Beamer zeigte untermauert. Ich gebe zu, obwohl ich seit 2008 als People-Fotograf aktiv bin, viel gelernt zu haben in diesen 45 Minuten und mich selbst öfter mal “Ahhhhh” denken hören.
- Actionfotgrafie mit Marcel Lämmerhirt
- Was ein cooler und sympathischer Mensch, dieser Marcel. Seine Bilder waren Atemberaubend und seine Art zu sprechen und die Bildergebnisse zu erklären fesselte mich völlig. Ihm hätte ich glaube ich noch mehrere Stunden zu hören können.
- Destination Namibia mit Krolop & Gerst
- Die Destination Neuseeland-Serie hatte ich Euch in einem separaten Beitrag ja schon mal ans Herz gelegt. Diese vier Burschen sind nach Neuseeland in Namibia unterwegs gewesen und Martin zeigte uns den gerade fertig gewordenen Teaser zur neuen “Tv-Serie” Destination Namibia, die mit 14 Folgen a 45 Minuten ab September ausgestrahlt werden soll auf YouTube und wahrscheinlich auch wieder auf Amazon Prime. Seine Erklärungen zu Neuseeland und zur Entstehung warum die zweite Reise dieser Art nach Namibia ging erklärte er sehr emotional und man hätte bei seinen Erläuterungen im Raum eine Stecknadel auf den hochflorigen Teppichboden fallen hören können.
- An den Rändern der Welt – Live Reportage mit Markus Mauthe
- Spannende Erzählungen des Greenpeace Aktivisten und Naturfotografen Markus Mauthe fesselten mich und die anderen Zuschauer der sehr viel über seine Arbeit als Fotograf und Umweltaktivist mit Indigenen Völkern berichtete. Spannend und sehr wertvoll, welche Arbeit er hier leistet und welche fotografischen Ergebnisse er zudem auch dabei erzielt.
- Nikon School: Fotografieren mit dem Nikon Blitzsystem
- Ganz ehrlich und unverblümt, in diesen 45 Minuten wäre ich lieber draussen an der frischen Luft was Essen gewesen. Das Handbuch der Kamera und der Blitze vermittelt die selben Inhalte.
- Inszenierte Menschenfotografie mit Jamari Lior
- Jamari kannte ich schon aus einem Workshop in Köln vor vielen Jahren. Jamari hat sich seit dem noch mal deutlich verbessert und ist dabei aber Ihrem Stil, sich selbst und Ihrer Art zu fotografieren treu geblieben. Dieser Vortrag war sehr inspirierend für mich. Im Abschluss an Ihren Vortrag zeigte mein Freund Carsten Ihr ein Ergebnis, ein von Ilford vor Ort ausgedrucktes Bild das er in einem Vortrag von Ihr am Morgen geschossen hatte.
Impressionen – alle mit dem Smartphone geschossen
Mein persönliches Fazit und meine anfängliche Skepsis
Die Skepsis war sehr schnell verflogen, denn man wurde nicht mit Nikon Werbung bedrängt, auch wenn das Event natürlich einen gewissen “Nikon-Geschmack” hatte. Die externen Referenten waren unglaublich gut, die Mischung aus Exponaten und Vorträgen war Top gewählt und die Location war ausgezeichnet. Kurzum: Das Event war gelungen und ich würde auch 2020 wieder einen Tag in die Nikon-Days investieren. Danke!
Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer
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