Gerade heute habe ich meinem Engel erst davon erzählt wie sehr mich Fritz Pölking in meinen ersten Schritten der Fotografie beeinflußt hat. Eines Tages war ich bei einem Vortrag von Deutschlands bestem Tierfotografen bei den Fürstenfelder Naturfoto-Tagen und schon saß ich Abends beim Barbeque direkt neben ihm und seiner Frau und wir schnackten herrlich über die Tier und Naturfotografie. Das alles war zu einer Zeit als wir von den digitalen Kameras nur träumten und der gute alte Kodakchrome 64 der Film der ersten Wahl war. Das war irgendwann Anfang der 2000er.
Schon viele Jahre zuvor hatte ich ein Taschenbuch über Fotoquipment für Naturfotografen im Nachtschrank liegen und wahrscheinlich habe ich in keinem anderen Buch so oft gelesen und geblättert wie in diesem. Es war auch von Fritz Pölking geschrieben.
Ich kann mit Fug und Recht behaupten, das wahrscheinlich kein anderer Fotograf solch einen elementaren Einfluss auf meine ersten Schritte in der Fotografie hatte wie Fritz Pölking.
Leider verstarb Fritz Pölking viel zu früh im Alter von 71 Jahren an einem Herzinfarkt. Ich hätte Ihn wahnsinnig gerne noch einmal getroffen.
Autorenkommentar
Gedanken zu DIE TIERWELT IM SUCHER
1951 habe ich meine erste Naturaufnahme gemacht: ein Star mit einer Kirsche im Schnabel im heimischen Garten. 1952 wurde ich dann schon mutiger: da fotografierte ich meinen ersten brütenden Kiebitz im Münsterland bei Greven – mit Fernauslöser und einer 6×6 cm Rolleiflex. Seitdem habe ich in fast 50 Jahren Tier- und Naturfotografie viele, sehr viele Diafilme belichtet und auch einiges dabei erlebt. Aber einige der interessantesten Erlebnisse hatte ich erst in den letzten Jahren: So bin ich 1994 zum ersten Mal mit einem Ultraleicht stundenlang über die Masai Mara in Kenia geflogen – es war fantastisch. 1996 habe ich zum ersten Mal auf einem Pferderücken gesessen – tagelang im Altai-Gebirge der Mongolei, in großen Höhen auf der Suche nach Schneeleoparden. Zum Teil war es da so steil, dass die Pferde sich weigerten weiter zu gehen auf den schmalen Pfaden, und wir mußten absteigen und sie führen. 1998 habe ich zum ersten Mal über zwanzig Nächte hintereinander in der Antarktis bei den Kaiserpinguinen in einem kleinen Zweimannzelt geschlafen – bei Temperaturen zwischen minus 20 bis 30 Grad Celsius. Und kürzlich hatte ich im Everglades Nationalpark in Florida eines meiner überraschendsten und unglaublichsten Erlebnisse: Ich saß am Rande eines Wassers und beobachtete kleine Schildkröten, die sich auf einem Baumstamm sonnten. Da kam plötzlich eine Otterfamilie angeschwommen, und einer der Otter lief zu einer der Schildkröten hin, und – stupste sie ins Wasser. Ich war völlig hin – mit so etwas überraschendem hatte ich nie gerechnet. Dies alles und weitere Erlebnisse aus der Tierfotografie in aller Welt finden Sie in diesem Buch. Ich hoffe, es gefällt Ihnen.
Fritz PölkingQuelle: https://amzn.to/34WMQzo
Zusammengefasst
Wunderschöne Natur und Tieraufnahmen zieren dieses Buch. Natürlich sehe ich diese Bilder nicht neutral und objektiv, durch die obige “Bindung”, aber dennoch finde ich, sind diese Bilder deutlich überdurchschnittlich und ich kenne nur einen Tierfotgrafen der das “Erbgut” von Fritz Pöling weiter lebt und das ist Benny Rebel, den ich auch seit 2003 persönlich kenne und wahnsinnig schätze für seine Werke und seine Arbeit für die Tierwelt und die Fotografie. Die Tierwelt im Sucher ist ein Werkstattbuch und ein Tier-Album mit tollen Fotografischen Einblicken, “Exif-Daten” und Hinweisen sowie Notizen zur Entstehung der Bilder.
Würde ich mir dieses Buch wieder kaufen?
Wenn es denn noch käuflich wäre, so würde ich es mir auf jeden Fall kaufen, wenn ich es nicht schon im Regal stehen hätte. Ich habe dieses Buch für diesen Review seit langem mal wieder aus dem Regal genommen und es mit glänzenden Augen durchgeblättert.
Bilder, die Emotionen wecken und transportieren.
Würde ich dieses Buch abgeben?
Auf keinen Fall, niemals! Ich würde mir sehr wünschen das dieses Buch die Signatur vom Meister der Tierfotografie hätte, eben von Fritz Pölking. Ich danke dem Himmel, das ich diesen bodenständigen und ehrfürchtigen Menschen persönlich kennenlernen durfte.
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Wie geht es weiter?
Habt Ihr Lust auf die noch folgenden WeeklyPhotoBooks-Beiträge dieser Serie? Dann stellt Euch einen virtuellen Wecker auf meine Kategorie #WeeklyPhotoBooks. Ein paar Schmankerl der “analogen Bilderschau” habe ich noch für Euch.
Lesen bildet. Fotografie macht Bilder. Bilder machen Emotionen. Oder so…
Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer
Und warum steht da auf jedem Bild oben eine Leica M?
Nun, auf der einen Seite weil ich dieses Schätzchen aktuell testen darf und auf der anderen Seite macht sich eine Kamera in den Bildern immer ganz gut um eine Größen-Relation zum Buch herzustellen.
Ein Kommentar