Testessen mit dem Mitakon Speedmaster

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Wer mich länger kennt oder meinen Blog länger schon verfolgt weiß, das ich gerne mal die Nase “rümpfe” wenn auf einem Objektiv nicht Zeiss, Leica oder wenigstens Sony oder Nikon drauf steht. Walimex, Mitakon, Samyang, HyperPrime und Co. gehen eindeutig gar nicht! War meine feste Überzeugung (und ist es irgendwie immer noch…).

Dennoch habe ich ein 50mm von Mitakon getestet. Ausschlaggebend war die extrem hohe Lichtstärke mit einer Offenblende von 0.95! Ein 50mm mit f 0.95 ist ja nichts neues und das gibt es schon lange von Leica. Das begehrte Noctilux. Leider gibt es das nicht mit dem Bajonett für “anständige Kameras” (hüstel), sondern nur mit Leica M-Mount und das müsste man dann adaptieren. Darauf habe ich keine Lust (und verschweige an dieser Stelle das ich 9.550 Euro für ein Objektiv unverschämt finde!). Also bleiben wir bei meiner offiziellen und zitierfähigen Aussage, dass ich keine Lust auf das Adaptieren habe. Das sollte mich aber nicht von einem 50mm mit 0.95 als Ausgangsblende abhalten.

Also habe ich mich und meinen inneren (Marken-Namen-lastigen) Schweinehund und testete das Mitakon 50mm f0.95 mit dem Sony E-Mount Bajonett.

Der erste Eindruck beim Auspacken:

  • Uffza, ist das schwer (720gr)
  • Uihhhh, ist das wertig verarbeitet
  • Igit, ist der Objektivdeckel mit der Chinesichen Beschriftung billig
  • Pfui, ist die Gegenlichblende hakelig
  • Mannomann, was eine Lederkiste als Verpackung
  • Boah, das liegt echt gut in der Hand und fühlt isch “granate” an….

Gestern Abend musste das (hoffentlich) gute Stück Glas aus China uns zum Essen gehen begleiten und durfte so im dunklen Frankfurt mal zeigen was es kann…

Und was sagt Ihr? Wie ist Eure Meinung? Ich habe extra mal die Exif-Daten drinne gelassen in den Bildern.

Meine Meinung nach den ersten – nur kurzen und privaten – Testbildern gestern Abend:

  • Optisch absolut brauchbar! Die Schärfe ist, wenn man den Fokus richtig setzt, was bei der extrem geringen Schärfeebene bei f 0.95 nicht jedem liegen wird, enorm gut.
  • Das arbeiten mit der schweren Linse macht sehr viel Spaß
  • Das die Blende keine Rasterung hat ist gewöhnungsbedürftig, fürs Filmen gut, fürs Fotografieren ungewohnt. Die Blende geht aber zum Glück recht schwergängig in der Verstellung, so das eine “ausversehen-Verstellung” nicht passiert.
  • Das Objektiv ist bei Offenblende schnell Streulichtempfindlich und baut einem helle Ringe ins Bild. Das würde sich mit der Gegenlichtblende sicher lösen lassen, die leider so hakelig ist, dass ich sie am liebsten gleich entsorgen würde. Da werde ich mir auf Dauer eine Metallschraubblende besorgen.
  • Das Bokeh ist brauchbar

Löst das Mitakon bei Dir das Sony Zeiss 55 1.8 ab?

Nein auf keine Fall. Ich liebe mein 55er Zeiss und dessen schnellen Fokus und seine exorbitant hohe Bildqualität. Das 0.95er ist für mich eine zusätzliche Linse zum Spaß haben wenn ich mal richtig viel Licht auf den Sensor lassen will und ein extrem geringe Schärfeebene für die Bildgestaltung einsetzen möchte.

Fazit: Das 50mm Speedmaster f0.95 ist eine Linse zum Spaß haben, die man gerne nutzt und mit der man auch im Job sehr gute und hochwertige Bilder machen kann.

Mit der Sony A7S und Ihren extrem hohen ISO-Bereichen und der extrem hohen Lichtstärke des Mitakon Speedmaster 50 0.05 muss ich ja schon Nachts an die Graufilter denken :-). Times are changing….

Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer

p.s.: Vielen Dank an meine Tochter und an meine Frau die sich “geduldig” vor die Kamera gestellt haben… Danke Euch!

7 Kommentare

  1. Hallo. Gutes Review. Habe auch das 55er 1.8 Zeiss und benutze es an der 7s hauptsächlich für Astroaufnahmen. Und gerade dabei kommt es natürlich ganz besonders auf die Lichtstärke an. Ist die Lichtstärke des Mitakon tatsächlich so viel sichtbar besser als bei dem 1.8 Zeiss? Schwanke zur Zeit nämlich bei der Kaufentscheidung zwischen dem Mitakon und dem Sony 35mm 1.4.
    Viele Grüße
    Thomas

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