In einem langen und wie immer sehr lustigen Skype Chat diese Woche erzählte mir mein langjähriger Freund und Fotofuzzykollege Andreas Koch aus Hamburg von seinem Review der Canon G1X Mark II. Diesen stellen wir Euch hier heute als Gastbeitrag von Andreas auch zur Verfügung.
Mein Review der Canon G1X Mark II
Vorwort
2012 hatte Canon die erste Version der G1X herausgebracht. Das große Plus der Kamera war, einen großen Sensor in einem relativ kleinen Gehäuse der Powershot-Serie untergebracht zu haben. Die Bildqualität der G1X war unbestritten sehr gut. Allerdings wollte ich damals die Kamera als leichte und mobile Ergänzung zu meinen DSLRs haben. Und als „Immerdabei-Allrounder“ konnte mich die G1X damals nicht überzeugen: für eine Powershot war sie mir doch zu klobig, die Naheinstellgrenze hat mich in kürzester Zeit zum Wahnsinn getrieben, die Geschwindigkeit des AF fand ich für diese Preisklasse auch nicht diskutabel und noch einige Punkte mehr. Die Kamera hatte ich dann auch sehr schnell wieder verkauft, wir passten einfach nicht zusammen.
Nun hat Canon also die G1X Mark II herausgebracht und schon die angekündigte Naheinstellgrenze von 5 cm und endlich eine Anfangsbrennweite von 24 mm ließen mich aufhorchen. Ich habe jetzt eine Woche mit der Kamera verbracht und möchte hier einige meiner Eindrücke teilen, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.
Umfeld
Die Gesamtbeurteilung der G1X Mark II hängt in meinen Augen ganz wesentlich davon ab, für was man die Kamera einsetzen möchte. Durch den derzeitigen UVP (auf den komme ich noch) wird sie automatisch in die Konkurrenz zu spiegellosen Systemkameras gerückt und damit verglichen. Das finde ich zum einen in gewisser Hinsicht berechtigt, zum anderen aber auch nicht: nicht alles, was gleich viel kostet, ist auch vergleichbar. Eine moderne Mähmaschine kostet z.B. in der gleichen Größenordnung wie ein Lamborghini oder ein Rolls-Royce, trotzdem würde niemand diese drei Geräte miteinander vergleichen, einfach weil sie jeweils für ganz andere Bedürfnisse konstruiert wurden.
Canon hat sich bei der G1X Mark II bewußt für eine Einheit von Kamera und Objektiv entschieden und nicht für ein Wechselsystem, denn dafür haben sie bereits die M-Serie oder gleich die kleinen DSLRs.
Ich denke aus meiner eigenen Erfahrung in den letzten Jahren, dass beide Systeme ihre jeweiligen Vorzüge und Nachteile haben. Für jemanden, der ein hochmobiles und flexibles Allein- oder Zweitsystem mit reichhaltiger Ausbaumöglichkeit sucht, ist die G1X Mark II wohl eher ungeeignet. Er wird sie daher aufgrund des Preises und der Leistungsfähigkeit anders beurteilen, als jemand, der eben KEIN zweites Wechselsystem neben seiner DSLR-Ausrüstung haben möchte.
Für Fotografen, die ein DSLR-System haben und aus unterschiedlichen Gründen bzw. wegen spezieller Anforderungen weiterhin behalten möchten, ohne auf den „Spiegellos-Zug“ aufspringen, ist die G1X Mark II sicher besonders interessant, weil sie klein, mobil, Lowlightfähig und mit einer guten Bildqualität ausgerüstet ist, die schon recht nahe an DSLRs liegen kann. Zudem ist mit ihr eine Freistellungsfähigkeit möglich, die mit anderen Edelkompakten mit ihren 1/1.7“ Sensoren nicht gegeben ist. Dazu kommen alltagstaugliche 24-120mm Brennweite und ein relativ lichtstarkes Zoom, alles in einem handlichen Paket – ich denke, dass die G1X Mark II durchaus ihren Markt und ihre Kunden hat (auch wenn der sicher kein Massenmarkt ist). Speziell für Anwender von Canon-DSLR-Systemen ist zusätzlich interessant, dass sie ihre Systemblitze mit der G1X Mark II ebenfalls verwenden können.
Ich selbst habe in den letzten Jahren immer ein ausführliches Zweitsystem geführt, zunächst mFT mit GH1/GH2, seit anderthalb Jahren dann ein Fuji X System. Es war zwar schön, damit nicht immer viel und auffällig schleppen zu müssen, sondern etwas Leichtes und Mobiles dabei zu haben, ohne sich in Sachen Bildqualität deutlich einschränken zu müssen. Aber damit verbunden sind auch zwei Objektivsysteme mit ihren Charakteristika, zwei Sorten Akkus, spezielle Ladegeräte, diverses Zubehör, unterschiedliches Blitzverhalten zum Canon-System etc etc. – das fand ich schon immer aufwendig und oftmals belastend.
Nachdem Canon die winzige EOS 100D herausgebracht hatte, wurde dann auch innerhalb (m)eines Systems möglich, was ich vorher durch Zweitsysteme abgedeckt hatte. Mit der EOS 100D + EF-S 15-85 IS STM + EF-S 55-250 IS STM (und ggfs. dem EF 35/2.0 IS) habe ich seit einigen Monaten eine sehr kleine leistungsfähige Canon-Fotoausrüstung dabei, bei der ebenfalls alles noch in die kleine Thinktank Retrospective 5 passt und die auch nicht schwerer und größer ist als meine bisherige Fuji X Ausrüstung. Diese werde ich deshalb verkaufen.
Es kann schon sein, dass die Fuji X vielleicht noch einen winzigen Ticken besser sind, als die aktuellen Canon-Sensoren, die in der 100D verbaut sind. Aber ehrlich gesagt, spielt das für mich persönlich nicht mehr DIE entscheidende Rolle – jedermann kann mit dem heutigen Equipment jedes Herstellers ganz wunderbare und ausgezeichnete Fotos machen, zudem arbeite ich sowieso generell mit RAW und fasse jedes Foto einzeln an. Die Vorteile eines gemeinsamen Systems sind mir da wichtiger, alles passt zueinander, alleine die Vorteile eines gemeinsamen Blitzsystems finde ich wunderbar.
Für mich ist die G1X Mark II daher eine willkommene Lösung innerhalb des bestehenden Systems, wenn ich mal gar nichts wechseln und stattdessen eine kleine Allrounderin dabei haben möchte. Sie passt noch in eine Jackentasche und ich muß in Sachen Bildqualität und Freistellung keine großen Kompromisse.
Unter diesem meinen sehr persönlichen Gesichtspunkt und Anwendungsfall nun meine praktischen Erfahrungen mit der G1X Mark II.
Größe und Gewicht
Die G1X MkII ist der Versuch, im Kompaktkamera-Segment einen großen 1,5“ Sensor mit einem universalen, relativ lichtstarken 24-120mm/2.0-3.9 und bildstabilisierten Zoom in einem relativ kompakten Gehäuse zu verbinden.
Als Vergleich habe ich einige Fotos gemacht, welche die G1X MkII mit einer EOS 100D, der derzeit kleinsten DSLR, und einer Edelkompakten zeigen: der Nikon P7800 mit ihrem 1/1.7“ Sensor, dem sehr guten 28-200/2.0-4.0 Zoom, mit einem (einfachen) integrierten EVF und Klappdisplay (allerdings vollbeweglich, ohne Touchsteuerung).
Frontansicht (100D – G1X MkII – P7800)
Obenansicht:
Ansicht von hinten:
Entfernung der internen Blitze von der optischen Achse:
Mit ausgefahrenen Objektiven im Betriebszustand (dabei 100D mit 18-55 STM):
Hier mit Telestellung (dabei die 100D mit dem 18-135 STM wegen einigermaßen vergleichbarer Brennweite)
Mit aktiven Displays:
Die G1X MkII ist für eine Kompakte relativ schwer, ich war ziemlich überrascht, als ich sie das erste Mal hochgehoben habe. Sie ist deutlich schwerer, als sie auf den ersten Blick erscheint. Hier die Kamera-Gewichte mal im Vergleich:
100D solo: 420 g.
100D + 18-55 STM : 627 g.
G1X Mk II: 557 g.
Nikon P7800: 400 g.
Haptik und Handling
Die G1X MkII fühlt sich sehr massiv und wertig an. In Europa wird sie serienmäßig mit bereits montiertem zusätzlichen Handgriff verkauft. Den Unterschied zur Standardversion und der alten G1X kann man hier sehen: http://www.dpreview.com/forums/post/53562898
Dieser extended Grip ist nach meiner Meinung auch nötig. In eingefahrenem Zustand ist die Kamera noch ausgewogen, beim Einschalten fährt aber der Objektivtubus bereits in Weitwinkelstellung relativ weit aus und die Kamera wird deutlich kopflastig. Da ist der Handgriff eine echte Hilfe, um sie auch längere Zeit gut halten zu können.
Wie schon im Forum diskutiert ist das 3“-Display nicht vollbeweglich wie bei der alten G1X, sondern nur nach oben und unten klappbar, letzteres nur bis 45°. Einige finden das gut, andere schlecht – ich selbst bevorzuge inzwischen diese Art von klappbaren Displays. Hochformataufnahmen sind bei mir selten und ich finde es manchmal störend, wenn das ausgeklappte Display ständig seitlich „außenbords“ hängt und sich dann teilweise mit dem Gurt verheddert. Das nach hinten weggeklappte Display der G1X MkII finde ich unauffällig, es ist noch kompakt und läßt sich auch sehr gut und schnell via Touch mit dem rechten Daumen bedienen. Überhaupt ist die Möglichkeit zur Touchbedienung über das Display bei einer so kleinen Kamera eine sehr praktische (und schnelle) Sache.
Vergleich zur P7800:
Der Helligkeitsverstellbereich des Displays ist für meine Begriffe etwas eng geraten, trotzdem läßt sich auf der hellsten Stufe auch draußen im hellen Sonnenschein und an der See noch damit arbeiten. Das Display dürfte dabei für meine Begriffe ruhig noch etwas heller sein, aber immerhin sieht man immer etwas darauf, kann die Kamera via Touch bedienen und zumindest vernünftig den Bildausschnitt bestimmen. Dass hier aber noch mehr geht, zeigt z.B. Sony mit seinen Displays.
Ansonsten gibt es ja noch den elektronischen Sucher EVF-DC1, erstmals bei einer Powershot! Ihm ist nachfolgend ein eigener Bericht gewidmet.
Die G1X MkII hat im wesentlichen die Menüstruktur der bisherigen Powershots. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn Canon ihr das praktische Q-Menü der kleinen DSLRs spendiert hätte, wo man sehr schnell und einfach die relevanten Parameter einstellen kann. Wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, ist das eine schöne Sache.
Allerdings ist das bekannte Powershot-Menü mit der FUNC-Taste auch sehr übersichtlich und ermöglicht den schnellen Zugriff auf fast alle wichtigen Funktionen on-the-fly. Da kommt mir Canon immer ein bißchen wie Mercedes in den 70er und 80er Jahren vor: kanntest du einen, kanntest du alle. Keine Rätsel in der Bedienung – egal welches Modell: reinsetzen und losfahren. Und kein Studium von 400 seitigen Handbüchern, bevor man überhaupt erst mal die Handbremse gefunden hat.
Die Knöpfe und Drehräder der G1X MkII bieten alle eine gute Rückmeldung. Bedingt durch die Größe und der Kamera und Vielzahl der Knöpfe ist der Platz auf der Rückseite naturgemäß knapp – ich habe etwas zierlichere Hände und kann die Kamera mittels extended Grip und der Daumenauflage sehr gut halten und komme auch nicht versehentlich auf Knöpfe dabei. Für mich passt das perfekt. Das vielfach bemängelte Problem mit dem versehentlichen Betätigen des WiFi-Buttons direkt über der Daumenauflage habe ich selbst überhaupt nie.
Der eingebaute Blitz sitzt in einer flexiblen Halterung und ist jetzt, wie von Sony und Fuji gewohnt, “tiltbar“:
Wenn man eine helle Decke hat und nicht allzuviel Licht braucht, kann es manchmal als leichtes indirektes Fill-Licht nett sein, allzuviel sollte man davon jedoch nicht erwarten. Es spart aber in manchen Fällen das Herauskramen und Montieren eines größeren Blitzes. Als Zusatz-Gimmick ist es zu gebrauchen.
Extrem unergonomisch finde ich dagegen die Position des Wiedergabe-Buttons . Dieser liegt völlig unmotiviert und alleine oben auf dem Gehäuse – auch noch direkt neben dem An-/Aus-Schalter. Weder mit dem Daumen noch mit dem Zeigefinger kommt man da einfach ran, ohne sich die Hand zu verrenken. Oder mal versehentlich die Kamera auszuschalten, auch immer ein großer Spaß . Man gewöhnt sich daran, es stört bei mir aber permanent den Arbeitsfluß und ist einfach ein unnötiges Ärgernis.
Was einem sofort auffällt, ist das Fehlen eines eigenen, traditionellen Drehrads zur Belichtungskorrektur. Ob ich das gut oder schlecht finden soll, weiß ich selbst noch nicht. Man ist nach 10 Jahren einfach zu sehr daran gewöhnt, mit dem Daumen die Belichtungskorrektur schnell einstellen zu können. Canon hat sich hier für einen neuen Weg entschieden: es gibt zwei massive Drehräder aus Metall (s.o.: daher auch schwer und kopflastig) um das Objektiv. Eines mit „Klick“, eines stufenlos.
Diese Drehräder lassen sich nun im Menü vielfältig konfigurieren (wie auch einige andere Tasten übrigens). Und zwar nicht nur global, sondern – wenn man möchte – auch jeweils getrennt für P, Av, Tv und M!
Ab Werk ist die G1X MkII so eingestellt, dass man für die Belichtungskorrektur erst hinten die obere Schaltfläche am Steuerkreuz betätigen muss, und dann am großen vorderen Drehrad wahlweise die Belichtungskorrektur oder die Blende einstellt. Also ein „Toggle-System“. Das finde ich nicht so praktisch, da man des öfteren am Drehrad dreht und leider im falschen Modus ist, also statt Belichtungskorretur die Blende verstellt und umgekehrt. Man kann die Kamera aber auch so konfigurieren, dass man mit dem hinteren der beiden Drehräder die Blende „mit Klick“ verstellt, mit dem vorderen die Belichtungskorrektur (ohne „Klick“, geht aber trotzdem prima!). Also einen Direktzugriff auf die zwei wichtigsten Funktionen hat.
Derzeit experimentiere ich noch, welche der vielfältigen Einstellungen für mich persönlich die beste ist, aber es macht auf jeden Fall Spaß, die Kamera zu bedienen!
Hervorragend ist natürlich der Makromodus, wo man jetzt endlich eine praxisgerechte Naheinstellgrenze von 5 cm hat. Zumindest in WW-Stellung. In Telestellung sind es 40 cm. Das macht die Kamera als Allrounderin richtig geeignet und war für mich eine der größten Mankos bei der Vorgängerin.
Die Speichergeschwindigkeit ist bei Verwendung einer Sandisk Extreme Pro 95 MB/s auch bei RAW in meinen Augen gut. Es gibt keine merkbare Verzögerung der Kamera, überhaupt fühlt sie sich in allen Funktionen recht „snappy“ an. Für mich und meine Verwendung dieser Kamera völlig ausreichend. Vor allem das Ein- und Ausschalten geht fix, das finde ich wichtig im Alltag. Leider bricht die Seriengeschwindigkeit bei RAW auf unpraktikable ca. 1,2 Bilder / sek. ein (bei JPG 5 Bilder / sek.). Bei Nachführung des AF wird es noch langsamer. Für mich selbst ist das kein wichtiges Kriterium (bei keiner meiner bisherigen Kompakten), aber wer auch unterwegs öfters schnelle Reihenaufnahmen machen möchte und dabei nicht auf das RAW-Format verzichten will, muß sich wohl woanders umschauen.
Ich selbst arbeite ausschließlich im RAW-Format. Daher kann ich zu der Qualität der JPG-Engine auch keine Aussagen treffen, da es für mich keine Rolle spielt. Die G1X MkII ist mit einer ganzen Reihe netter und weniger netter „Kreativ“-Filter und Spezialprogramme ausgestattet. Das eine oder andere habe ich mal ausprobiert, einiges finde ich gelungen und nett als Gimmick, anderes nicht. Ist halt Geschmackssache, für viele Leute in der Zielgruppe dieser Kamera wird es aber sicher wichtig sein. Dickes Minus in meinen Augen: mal wieder wie bei Canon üblich kein vernünftiger Panoramamodus. Genauer gesagt: gar keiner! Von den sehr guten und leistungsfähigen automatischen und konfigurierbaren Panorama-Modi von Fuji oder Sony können Canon-User weiterhin nur träumen. Oder eben manuell selbst erstellen.
Es gibt auf dem Modus-Wählrad neben den PASM und Automatik-Modi noch zwei C-Modi (C1/C2), wo man sich selbst Konfigurationen abspeichern kann, das ist manchmal sehr hilfreich.
Zu den Videofunktionen kann ich noch nichts sagen, da ich selbst kaum Videos mache. Und wenn, dann nur kurze Schnipsel zur Erinnerung, das kann die Kamera alle Mal. Ich habe mir aber sagen lassen, dass sie für einen echten Videofan zu wenig kann angesichts der Konkurrenz. Das spielt für meine Verwendungszwecke aber keine Rolle, mir ist fast ausschließlich die Fotoqualität wichtig.
Dickes Manko 1: die Batterielaufzeit. Nach 200 Fotos war das erste Mal der Akku alle. Gut, soll man nicht überbewerten, da man zu Beginn ja auch viel experimentiert, aber man merkt doch, dass der Akku äußerst knapp bemessen ist. Ich denke, dass mehr als 250-300 Aufnahmen nicht drin sein werden. Dazu kommen ja normalerweise noch WiFi-Funktionen (nutze ich z.B. gar nicht) oder der EVF, der seinen Strom auch vom Akku bekommen muss. Wenns dann noch nicht gerade Sommer, sondern etwas kälter ist, sollte man wahrscheinlich bei „normaler“ Nutzung der Kamera immer 2-3 Reserveakkus für den Tag dabei haben. Bei einem Stückpreis von derzeit ca. 70 Euro für das winzige Original ja ein echtes Schnäppchen…
Dickes Manko 2: wieder mal die Stativaufnahme nicht in der optischen Achse, sondern versetzt. Und zwar direkt (1mm!) neben dem Batterie- und Speicherkartenfach. D.h. es ist vollkommen unmöglich, bei Verwendung eines Stativs oder auch nur einer Kameraplatte an Batterie oder Speicherkarte zu kommen, ohne vorher zu demontieren oder die Kamera vom Stativ umständlich abzuschrauben. Hier wird man wohl wieder mal auf praxisgerechte (und teure) Zusatzlösungen aus dem Hause von RRS und Konsorten warten müssen.
Die Bildqualität
Dickes Manko 3: Die Offenblendleistung bei WW-Stellung bei Makroaufnahmen bzw. im Nahbereich. Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich versuch´s mal so: entweder man ist schwerer (also richtig schwerer!) Hamilton-Fan, oder man wird damit nicht glücklich. Es ist nicht nur unscharf, es ist einfach bildfüllend supersoft und zudem mit Halos garniert. Kann man wirklich gut als Effekt einsetzen, aber real ist bei Nahaufnahmen im Nahbereich in meinen Augen erst Blende 2.8 nutzbar, knackscharf erst ab Blende 4.0.
Fairerweise muß man sagen, dass z.B. die hochgelobte Fuji X100/X100s mit ihrer Fixbrennweite das gleiche Phänomen bei Blende 2.0 hat, dort ist es halt der „Charakter des Objektivs“.
Jeder muß letztlich selbst wissen, ob er damit zurechtkommt oder nicht. Zu beschönigen gibt es da nichts, es ist einfach so. Wobei das Objektiv als Ganzes überzeugt: wenn man sich darauf einlässt, bei Nahaufnahmen eben ein wenig abzublenden (Bokeh wird durch die Sensorgröße trotzdem ausreichend generiert), bekommt man ein sehr schönes Objektiv mit teilweise sehr guten Leistungen, universeller Brennweite, sehr effektiver Bildstabilisierung und im Telebereich scharf ab Offenblende.
Für meinen Einsatzzweck als mobiler Allrounder ist das Objektiv völlig ausreichend. Besser geht sicher immer (vor allem für den gewünschten UVP, der sich aber noch einpendeln wird), aber das Gesamtpaket der Kamera in Sachen Bildqualität ist für mich absolut stimmig. Die High-ISO-Fähigkeit ist wie schon andernorts beschrieben und vom Vorgänger bekannt sehr gut für die Kompaktkameraklasse, und man muß sich als DSLR-gewohnter Fotograf mit der 1GX MkII auch nicht allzusehr einschränken in Sachen Freistellung, was ich z.B. wunderbar finde, da ich das oft und gerne einsetze.
DPP zaubert jetzt schon sehr schöne Sachen aus den RAW-Files, und LR 5.4 unterstützt die Kamera leider erst als Beta, da wird demnächst sicher noch einiges mehr gehen, wenn die Unterstützung in vollem Umfang gegeben sein wird.
Der Preis
Der UVP liegt derzeit bei 849 Euro. In meinen Augen ist die Kamera damit ca. 200 Euro zu teuer eingepreist. Als Gesamtpaket ist die G1X MkII deutlich verbessert gegenüber der Vorgängerin und ob einem die Kamera einen bestimmten Preis wert ist, bestimmt ja immer der eigene Anspruch und geplante Verwendungszweck. Daher machen Diskussionen über den Preis in meinen Augen auch keinen Sinn: einigen ist die Kamera den Preis wert, anderen eben nicht. Das ist wie bei allen Produkten.
Ich gehe auch nicht davon aus, dass die G1X MkII für einen Massenmarkt ausgerichtet ist, sie ist ein Nischenprodukt und Canon versucht wie jeder Hersteller, zunächst mal die Early Adaptors abzuschöpfen. Ich vermute, dass sich der Marktpreis der 1Gx MkII mittelfristig irgendwo um 690-740 Euro einpendeln wird.
Zubehör
Das Zubehör zur G1X MKII ist derzeit noch rar gesät. Es gibt den Adapterring FA-DC58E (lt. ersten Berichten passt der alte für die G1X nicht mehr) für den sensationell hohen Preis von 40 Euro! . Er besteht aus Plastik und wiegt ca. 2 Gramm . So sieht echte Wertschöpfung aus… Hier wird es aber sicher in kurzer Zeit Ersatz von dritter Seite geben. Das Objektiv wird damit mit einem 58mm Gewinde ausgestattet, in das dann passende Filter etc. eingesetzt werden können. Einen stabileren Filtertubus wie beim Vorgänger gibt es nicht mehr, da damit die Drehringe am Objektiv nicht mehr bedient werden könnten.
So wie ich das sehe, ist auch die Gegenlichtblende (die natürlich nicht mitgeliefert wird, war wohl in der knappen Kalkulation von 849 Euro einfach nicht mehr drin) nicht in Kombination mit dem Filteradapter verwendbar. Alternative könnte vielleicht sein, eine Gummigegenlichtblende 58mm zu verwenden – wie das mit Abschattungen im WW-Bereich aussieht, bleibt abzuwarten.
In Kombination mit der Canon Nahlinse 250D / 58mm ergibt sich jedoch eine interessante Möglichkeit, da sich dadurch der Nahabstand im Telebereich von 40 cm auf nur noch 15 cm verringert. Gerade für draußen unterwegs bietet sich dadurch eine schöne Möglichkeit für Makroähnliche Nahaufnahmen mit kleinem Gepäck! Die Bildqualität dabei ist hervorragend.
Mit Filteradapter FA-DC58E:
Mit Nahlinse 250D 58mm:
Mindestabstand mit Tele und Nahlinse: nur ca. 15 cm
Die neuen Akkus NB-12L gibt es derzeit noch nicht von Drittanbietern. Hier bleibt nur abzuwarten, bis die ersten Versionen auf den Markt kommen, denn eine vernünftige Arbeit mit der G1X MkII ohne mindestens einen bis zwei Reserveakkus wird aufgrund der recht geringen Akkukapazität (bzw. der Leistungsaufnahme der Kamera) wohl schwierig werden.
Wem der eingebaute Blitz nicht reicht, für den bietet sich mit dem 270EXII eine gute Alternative. Er ist klein genug, um die Kamera nicht unausgewogen zu machen:
und bietet die Funktion des indirekten Blitzens:
Das Kann sicher auch mit einem kleinen Blitzkabel und entfesseltem Betrieb interessant werden. Die G1X Mk II bietet ein eigenes Blitzmenü für externe Blitze (das ist natürlich nicht mit dem Blitzprogramm der DSLRs vergleichbar), bietet aber trotzdem die wichtigsten Möglichkeiten.
Bericht zum EVF-DC1 und mein Fazit zur G1X Mark II
EVF-DC1: Ausstattung und Haptik
Es ist der erste elektronische Aufstecksucher, den Canon für seine Kamera-Reihe produziert. Angesichts der starken Konkurrenz und der jahrelangen Erfahrung der Konkurrenz beim Einsatz von EVFs in kompakten Kameras (z.B. Fuji und Olympus), habe ich – man kennt ja Canon – nicht allzuviel erwartet. Im besten Fall ein solides Produkt, welches die Minimalanforderungen einigermaßen abdeckt.
Der EFV-DC1 kommt in einer Canon-typischen Verpackung, die den EVF und eine kleine hellgraue Schutztasche sowie eine Anleitung enthält.
Der eigentliche EVF ist überraschend zierlich. Ich hatte ihn klobiger erwartet. Tatsächlich wiegt er nur ca. 45 Gramm und hat Abmessungen von ca. 5 x 3 x 3 cm (L x H x B). Genau genommen beträgt die Breite nur 2.5 cm, die 3 cm ergeben sich durch die etwas überstehende Gummidichtung am Okular. Er ist aus Plastik, fühlt sich aber wie die Kamera selbst hochwertig und gediegen kann.
Ausgestattet ist er mit einem Augensensor, zusätzlich mit einem manuellen Umschalter und mit einem kleinen Rad zur Dioptrieneinstellung. Zudem ist er stufenlos klappbar (bis 90°!, also komplett senkrecht), was sich im Einsatz an der Kamera als wirklich enorm praktisch erweist!
Er wird oben im Blitzschuh der Kamera eingesteckt (das geht sauber und satt ohne Fummeln). Der EVF rastet automatisch ein. Wieder gelöst wird er durch einen Druck auf einen kleinen Knopf links. Das alles funktioniert problemlos und blitzschnell. Das finde ich z.B. sehr wichtig, wenn man den EVF unterwegs eben mal draufpackt und er nicht ständig montiert sein soll. Das Handling mit dem EVF hat Canon hier wirklich sehr gut gelöst.
Montiert auf der Kamera ergibt sich – bedingt durch das geringe Gewicht – keinerlei negativer Einfluß auf Austarierung oder Gewichtsverteilung bei der Kamera, sehr angenehm.
Den notwendigen Strom erhält der EVF durch den Kamera-Akku. Das spart zwar Gewicht und Größe, belastet aber den ohnehin schon recht knappen Akku der G1X Mark II unter Umständen weiter. “Unter Umständen” deshalb, weil je nachdem, wie man den EVF nutzt, das große Display ausgeschaltet werden kann, was wiederum Strom einspart.
Der aufgesetzte EVF wird automatisch erkannt, d.h. es muß nichts im Menü eingestellt oder konfiguriert werden! Aufsetzen und die Kamera weiß, dass sie im Standardmodus nun mittels Augensensor zwischen EVF und Display umzuschalten hat. Das alles finde ich praxisgerecht. Echtes Plug & Play, was Canon da anbietet.
EVF-DC1: Leistung
Verwöhnt von den sehr guten EVFs von Olympus EM-5, wie auch Fujis X-E2/X-T1, die ich in der letzten Zeit verwendet hatte, war meine Erwartungshaltung an Canons Debütstück nur mäßig hoch.
Beim ersten Blick durch den EVF war ich allerdings sehr überrascht: meine Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Ich blickte in ein kristallklares, helles und recht großes Sucherfenster, mit brillianten Farben und guter Kontrastleistung. Ich gebe zu, dass ich wirklich verblüfft war. Canons EVF kann sich in meinen Augen mit den besten EVFs der Konkurrenz messen! Wenn man dieses winzige Teil betrachtet, dann fragt man sich schon, wo ein so großes Fenster beim Durchschauen herkommt.
Die Größe des Sucherbildes entspricht in meiner Erinnerung in etwa dem einer E-M5 oder X-E2. Ich habe keine der beiden Kameras mehr da und kann leider nicht direkt vergleichen. Es ist aber etwas größer als das Sucherbild einer 70D. Wobei anzumerken ist, dass ich Brillenträger bin, also naturgemäß durch das dazwischenliegende Brillenglas noch etwas weiter weg von der Eintrittspupille bin, als jemand ohne Glas.
Auch für Gleitsichtbrillenträger ist die Positionierung der Eintrittsöffnung gerade richtig: man überblickt gerade noch das ganze Sucherbild mit allen eingeblendeten Infos. Bei der Fuji X-T1 mit ihrem supergroßen Sucherbild war mir das bereits etwas zu groß, hier mußte ich teilweise schon schon neu ansetzen, um auch die Ecken einsehen zu können. Bei der G1X Mark II passt es für mich wie angegossen. Es macht großen Spaß, damit zu arbeiten.
Das Sucherbild ist wie schon gesagt hell und klar. Ein Ruckeln beim Verschwenken ist fast nicht auszumachen, viel weniger als noch bei der Fuji X-E1. Auch in dunklen Umgebungen bleibt das Sucherbild klar, hell und flüssig in der Bewegung, die Körnung nimmt zwar zu, aber nicht so stark wie in der X-E1 oder sogar X-E2, wenn ich mich noch richtig erinnere.
Auch mit dem Wechsel von Sonnenlicht auf dunkle Innenumgebungen kommt der EVF sehr gut klar: er passt sich superschnell an, es gibt kaum eine Verzögerung.
In meinen Augen hat Canon mit dem EVF-DC1 ein richtiges kleines Meisterstück geschaffen. Und ich habe wirklich schon viel gesehen. Ich bin begeistert von diesem Sucher und er gibt dem Fotografieren mit der G1X Mark II ein völlig neues Gefühl.
Der EVF-DC1 hat eine hohe Auflösung von 2.36 Mio Bildpunkten. Ich habe mal versucht, ein Foto des Blicks durch den Sucher zu machen, um einen Eindruck von der Darstellung zu bieten:
Noch einige Infos zum EVF:
Die Sucherinfos werden im EVF (analog zum hinteren Display) innerhalb des Motivbildes angezeigt. Andere Hersteller bieten teilweise die Möglichkeit der Auswahl, ob die Infos innerhalb des Bildes oder außerhalb in einer Statusleiste angezeigt werden sollen. Diese Möglichkeit bietet Canon nicht.
Überhaupt gibt es keinen eigenen Menüpunkt für den EVF. Canon hält sich beim Menüaufbau der G1X MkII an die Devise “keep it simple”. Alles Wichtige ist da, mehr aber auch nicht. Ich persönlich finde das wohltuend angesichts der Menüwüste z.B. einer Olympus, wo ohne ausführlichstes Handbuchstudium und Einstellungsführer nur wenig geht. Es ist auch nicht möglich, hinteres Display und EVF getrennt voneinander zu konfigurieren. Es gibt nur zwei Menüeinträge für “Custom Display” und LCD-Helligkeit, und die Einstellungen gelten immer für beide Anzeigen. Das kann man gut finden oder nicht, mir selbst reicht das für so eine mobile Allrounder-Kamera völlig aus.
Auf zwei Nachteile im Handling möchte ich noch hinweisen:
Der EVF verfügt, neben dem manuellen Umschalter, über einen Augensensor. Das Umschalten mittels dieses Sensors funktioniert auch zuverlässig, ist aber etwas gemächlich: das Umschalten dauert ca. 1 Sekunde. Wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man gut damit arbeiten, aber es ist eben nicht blitzartig und andere Hersteller bekommen das schneller hin.
Und leider ist der Augensensor auch im Wiedergabemodus aktiv! Also wenn man z.B. das hintere Display ausgeklappt hat, sich Bilder ansieht und mittels Touchfunktion die Bilder weiter”wischen” will und dabei vor den Augensensor kommt, wird das hintere Display kurz mal stillgelegt und auf EVF umgeschaltet. Das hätte man in der Software der Kamera anders programmieren können, so dass z.B. der Augensensor automatisch deaktiviert wird, wenn das hintere Display ausgeklappt ist und sich die Kamera im Wiedergabemodus befindet. Die Konkurrenz bietet das teilweise. Man muß dabei allerdings wirklich ziemlich direkt vor den Augensensor kommen und die Grenze von ca. 4 cm unterschreiten. Kleiner Workaround: bei längerer Bildwiedergabe einfach den EVF manuell stillegen oder eben einfach nicht so dicht mit dem Finger vor den Augensensor kommen. Nicht ganz perfekt, aber in meinen Augen angesichts der sonstigen Vorzüge auch kein Beinbruch.
Hier endet mein Bericht zum EVF-DC1.
Nachträge
Ein paar Sachen möchte ich noch gerne zum Review der G1X Mark II nachreichen, weil ich nach meinen ersten Bericht eine ganze Reihe von Anfragen dazu bekommen habe.
Im Gegensatz zu der Aussage in einem anderen Review bietet die G1X Mark II sehr wohl die Möglichkeit, die Größe des AF-Felds zu verändern! Es sind zwar nur zwei Stufen möglich (groß und klein), aber oftmals wird die AF-Genauigkeit bei der Wahl des kleinen Feldes besser. Die normale (große) Einstellung ab Werk finde ich etwas zu groß, oftmals wird zuviel abgedeckt und der Fokus liegt deshalb manchmal nicht da, wo man ihn vermutet. Mit dem kleinen AF-Feld habe ich diese Probleme nie, der AF liegt dann zuverlässig auf dem, was ich auch anvisiert habe.
Hier zwei Fotos, die den Unterschied zeigen:
1. Großes AF-Feld (Standard)
2. Kleines AF-Feld
Das Umschalten geht schnell und praxisgerecht: 1x Taste zur AF-Feld-Auswahl drücken, dann am großen Drehring zwischen groß und klein umstellen.
Standardmäßig ist das AF-Hilfslicht aktiv, was bedeutet, dass die Kamera oft wie eine Taschenlampe nervtötend in der Gegend herumfunzelt. Ich habe die Funktion testweise deaktiviert, konnte aber keinerlei negative Auswirkungen auf die AF-Geschwindigkeit und Treffsicherheit feststellen. Vielleicht nur in total dunklen Umgebungen, das muß ich nochmals extra austesten. Im normalen bis etwas lichtschwachen Umgebungen kann man die Funktion des AF-Hilfslichts meines Erachtens auch deaktiviert lassen.
Die AF-Geschwindigkeit selbst reicht (in meinen Augen!) vollkommen aus. Inzwischen gibt es auf Youtube ja diverse Videos dazu, auch den Unterschied zwischen dem Vorgänger und der neuen Mark II betreffend. Hier ist es aber entscheidend, womit man vergleicht – mit einer ausgewachsenen DSLR oder Systemkamera von Olympus oder Fuji verglichen, ist der AF natürlich nicht gleich schnell und leistungsfähig. Innerhalb der Edelkompaktkamera-Klasse finde ich ihn aber ziemlich fix. Gegenüber einer Nikon P7800 z.B. ist er eine Rennmaschine. Ich denke für alles außer Action ist er dem Verwendungszweck der Kamera angemessen.
Standardmäßig ist die G1X Mark II auf „kontinuierlichen AF“ eingestellt, d.h. das Objektiv versucht in eingeschaltetem Zustand ständig, im Vorwege bereits zu fokussieren. Klar, dass dies auf die Akkuleistung geht. Ich habe diese Funktion im Menü ausgeschaltet und die Kamera fokussiert jetzt nur noch wie gewohnt bei leichtem Druck auf den Auslöser. Eine Verschlechterung in der AF-Geschwindigkeit konnte ich dadurch nicht feststellen.
Mein persönliches Fazit zur G1X Mark II
Mein persönliches Fazit zur G1X Mark II fällt (vor allem in Verbindung mit dem elektronischen Sucher) sehr positiv aus.
Ja, die G1X Mark II ist ein Nischenprodukt. Und ja, Canon verlangt (noch) etwas zu viel Geld dafür, die Kamera ist teuer. Aber sie ist auch in der Kombination ihrer Fähigkeiten einzigartig am Markt: es gibt schlicht keine andere Kamera, die einen so großen Sensor mit dem entsprechenden ISO- und Freistellungspotential, ein lichtstarkes Universalzoom 24(!)-120/2.0-3.9 mit sehr leistungsfähigen IS, ein Klappdisplay mit Touchfunktion, internem Blitz und optionalem sehr gutem EVF in einem so kompakten Gehäuse vereint.
Wenn es diese Kamera vor drei Jahren gegeben hätte, wäre ich z.B. gar nicht erst in die Welt der kleinen, spiegellosen Systemkameras mit Wechselobjektiven gegangen. Im Prinzip ist diese Kamera genau das, was ich jahrelang gesucht habe. Wenn man eine große Canon-DSLR-Ausstattung als Hauptsystem besitzt und – aus unterschiedlichsten Gründen – weiter behalten und ausbauen will, aber dennoch eine sehr mobile, leistungsfähige und universal einsetzbare Kamera mit Systemkompatibilität sucht, die eine DSLR-ähnliche Bildqualität mit Freistellungspotential bietet, wird man in der G1X Mark II fündig.
In meinen Augen ist die G1X Mark II in erster Linie als ein mobiler Allrounder zu bewerten: sie ist ein verläßliches, hochwertiges Arbeitspferd, das gerade durch die Kombination ihrer Eigenschaften punktet. Sie ist in keiner Disziplin (außer im Preis ) einsame Spitze, andererseits hat sie aber auch nirgends wirklich grundlegende Schwächen. Sie ist vielleicht nicht die Hip-Kamera, über die man monatelang spricht und in Foren diskutiert. Vielmehr ist sie ein Arbeitsgerät, das man einpackt, immer dabei hat und mit dem man Fotos macht; verläßlich, ohne Überforderung durch ausufernde Möglichkeiten und ein zu überladenes Menü, in hoher Qualität und eingebunden ins Canon-System. Gerade für Canon-Anwender baut man hier eine Brücke, um Anwender nicht in andere Systeme wechseln zu lassen, nur weil sie nicht ständig eine schwere, auffällige DSLR herumschleppen oder sich mit einem zweiten System mit Wechselobjektiven belasten wollen.
Ich habe jedenfalls nach 2 Jahren jetzt mein Fuji-Zweitsystem komplett verkauft und bin zukünftig mit der kleinen G1X MkII unterwegs, wenn ich nicht viel tragen möchte. Dazu noch den EVF, einen Reserveakku, einen kleinen Pol- und zusätzlichen Graufilter, und vielleicht den 270EX II. Das alles passt in eine winzige Tasche und wiegt fast nichts, ist aber universell einsetzbar und sehr leistungsfähig.
Oder, wie ein befreundeter Händler sagte, der seit Marktstart selbst die G1X verwendet und jetzt auf die Mark II wechselt: Das Schöne an dieser Kamera ist, dass man mit ihr völlig unauffällig unterwegs ist und die anderen Leute einen damit nicht ernst nehmen; aber man trotzdem eine sehr leistungsfähige Bildmaschine mit nahezu DSLR-gleicher Bildqualität dabei hat.
Vielen Dank lieber Andreas für diesen extrem guten Bericht und Deinen Gastbeitrag hier in meinem Blog auf www.digitaler-augenblicke.de. Natürlich – dachte ich – bin ich immun gegen das Habbe Wolle Gen bei einer Canon Kamera, aber ich gebe offen zu, ich sehe meine hier auf dem Tisch vor mir stehende Nikopn P7800 irgendwie anders an als noch vor Deinem Bericht… :-)
Liebe Grüße – Euer Fotofuzzy Jörg und Andreas von dem dieser Bericht für Euch kam
p.s.: Ihr erreicht bei Fragen Andreas über die Kommentarfunktion hier im Blog. Wenn Ihr Fragen und Anregungen habt, nur her damit , wir freuen uns beide auf Eure Kommentare!
Super toller Artikel!
Mir fehlt die Möglichkeit mit anderen kompakteren Cams zu vergleichen, bin jedoch soweit – nach ein paar Tests – doch ganz gut zufrieden mit der G1X mk II.
Ich suchte hauptsächlich für meine Outdoor-Aktivitäten eine kleine, leichte Alternative, ohne bei der Bildqualität große Abstiche im Vergleich zu großen/größeren DSLR-Systemen zu machen.
Was ich momentan für mich noch nicht beantworten und herausfinden konnte…. betrifft die Belegung der vorderen 2 Ringe.
Ist es nur möglich die Zeit auf den rastenden Ring zu legen und die Blende auf den durchlaufenden Ring? Ich möchte die ISO hinten am Daumenrad noch steuern, so bin ich im M-Modus (und ich fotografiere nur in diesem) meines Erachtens super toll unterwegs.
Nur würde es nicht logischer sein, dass die Blendenwerte einrasten und ich die Zeit (von der es ja auch viel mehr Stufen gibt) rasterlos zu verstellen….
Vielleicht probiert das jemand aus und berichtet mir ;-)
viele Grüße und viel Spaß mit der tollen Kamere!
Christian
http://www.im-fokus.at
Super Review,
habe mir die Kamera nun auch bestellt. Tolle Tipps für Zubehör -vorallem der EVF. Bin mal gespannt, wie gut die Bildqualität im Vergleich zu meiner Fuji ex2 ist. Da habe ich fast nur noch das sagenhafte 56ger mit 1,2 Lichtstärke drauf. Bei der Fuji ist der EVF sehr gut – aber für meine Augen nicht so passend. Werde bei der Canon das dann mal vergleichen. Habe auch eine Sony rx100, von der war ich anfänglich begeistert, aber nach einem Jahr doch eher enttäuscht, was Farben und generell den Bildcharakter angeht. Fotos wirken kalt und “leer”. Hatte mal eine Canon G12 und da waren die Farben unspektakulär aber irgendwie natürlich. Hoffe dass das Objektiv mit den 9 Lamellen und dem guten Telebereich hält, was es verspricht, denn es ist so anderswo nirgends zu kaufen.
Alles über die Canon G1X Mark II
Vielen Dank für den sehr ausführlichen und äusserst neutral verfassten Artikel.
Die Kamera vor 16 Stunden bestellt. Grund des Kaufes: die aufgezeigten Gründe.
Der Artikel darum eine gelungene Kaufbestätigung.
Wünsche gelungene Aufnahmen.
Danke für Artikel, sehr brauchbar, habe mir die kamera nun zugelegt, bin weitgehend zufrieden. habe aber eine frage: kannst du mir etwas genauer angeben, wie ich das AF-feld verkleinere? was meinst du mit “Taste zur AF-Feld-Auswahl”? scheine die irgendwie nicht zu finden und würde gerne das AF-Feld auf klein einstellen. herzlichst ST
Hallo Stefan,
die Taste zur AF-Feld-Auswahl drücken (auf der Rückseite, die Taste rechts neben der “MF”-Taste – siehe Handbuch!) und dann kannst du mit dem großen Drehring zwischen AF-Feld groß und AF-Feld klein umstellen. Ist ganz einfach! :-)
Super Artikel!
Habe die Canon G1X M2 nun seit 3 Tagen und bin super glücklich.
Die Bildqualität ist echt suppi :)
Hallo Andreas,
mich hat an deinem Beitrag vor allem dein Vergleich mit der eos 100d zu bedenken gegeben. Ich stehe aktuell vor der Kaufentscheidung mir die eos 100d oder Mark II zuzulegen. Beide anzuschaffen, sträube ich mich im Moment. Die Mark II hat m.E. ein ziemlich gutes Objektiv und der große Sensor spricht für ambitionierte Bildgestaltung. Wie würdest du die Bildqualität zw. der Eos mit deinem 15-85/ dem Standardkit 18-55 und der Mark II bewerten. Das 15-85 wiegt knapp 550g – ist dies das Mehrgewicht, gerade auf Touren/ Reisen gegenüber der Mark II wert?
Rechtfertigt sich das Mehrgewicht im Vgl. zum Standardkit und Mark II z.B. als Begleiter bei Skitouren, Wanderungen und Urlaubsreisen? Ansonsten empfinde ich die kl. Eos 100D als sehr handlich und leicht und kann mit den DSLMs mit CMOS (zb Sony Nex) vor allem wg. den günstigen Objektiven konkurrieren. Abgesehen von den kleinen Festbrennweiten sind DSLMs mit Objektiven auch nicht viel kleiner/kompakter als die eos 100d.
Hallo Alexander,
Von der Bildqualität nehmen sich beide Kombinationen wohl nichts. Vom Pixelpeeping mal abgesehen, aber nichts, was sich im fotografischen Alltag wirklich bemerkbar machen würde. In deinem Fall ist es wohl eher eine Grundsatzentscheidung: die G1X II ist eben gerade kein Wechselsystem und ihr Schwerpunkt liegt in hoher Mobilität und Unauffälligkeit im Zusammenspiel mit einem sehr gut aufeinander abgestimmten Gesamtsystem.
Die 100D ist in Verbindung mit dem 18-55 STM (!) + 55-250 STM auch recht klein, leistungsfähig und variabler einsetzbar. Es ist aber halt eine DSLR, keine Lifevorschau im Sucher etc., dafür vielfältig erweiterbar. Hat jedoch kein Klappdisplay, was ich persönlich inzwischen für eine portable Allroundkamera (“Immerdabei”) als unverzichtbar ansehe, da ich ein Klappdisplay sehr oft und gerne einsetze für bodennahe Perspektiven etc.
Das 15-85 hat den großen Vorteil, dass es bis 24mm Weitwinkel anbietet, das ist zum 18-55 mit umgerechnet 28mm Weitwinkel dann doch nochmals ein spürbarer Unterschied. Dafür ist es halt bereits wieder deutlich schwerer und voluminöser an der 100D.
Ich denke, du solltest dir erstmal klarwerden, ob du ein System mit Wechselobjektiven haben möchtest oder eben eine Kamera, die alles in einem Gehäuse anbietet und portabler ist. Und dann erst innerhalb dieser beiden Systeme schauen, was angeboten wird und was für dich passt.
Auch von meiner Seite vielen Dank für das tolle Review!
Die Frage von Alexander würde ich gerne nochmals aufgreifen. Wie würdest du die Bildqualität einer 100D mit 18-85mm im direkten Vergleich zur G1x II beurteilen?
Da ich beruflich viel unterwegs bin, suche ich nämlich eine kompakte Alternative zu meiner EOS 60d, die auch im Handschuhfach Platz finden soll. In erster Linie geht es mir um Landschafts- und Architekturfotografie. HDR bzw. Belichtungsreihen sind mir ebenfalls sehr wichtig.
Aufgrund meiner bereits bestehenden Ausrüstung ( Sigma 8-16mm, Canon 18-135mm, Tamron 70-300mm usm is2, Canon 40mm 2,8, Canon50mm 1,8, diverse Nahlinse, Polfilter, Grauverlausfilter, NF Filter und dem Canon EX 430 II) schwanke ich zwischen der EOS M, der EOS 100d, der G1x II und der G7x.
Ich würde mich sehr über Vorschläge, Hilfestellungen oder gar Denkanstöße freuen!
Hallo Boris,
dann will ich auch gerne meine Antwort an Alexander diesbezüglich aufgreifen ;-)
“Von der Bildqualität nehmen sich beide Kombinationen wohl nichts. Vom Pixelpeeping mal abgesehen, aber nichts, was sich im fotografischen Alltag wirklich bemerkbar machen würde. ”
Die Sensoren sind ähnlich groß und die Elektronik dahinter ist auch nicht so weit auseinander. Vielleicht sieht man beim 100% Pixelpeeping einen Unterschied, aber nicht im praktischen Alltag. Und wenn man Pixelpeeping hobbymäßig betreibt und es für einen die wichtige Rolle spielt, dann sind 100D + 15-85 auch nicht die richtige “Preisklasse”, sollte man dann mit hochwertigen Festbrennweiten einsteigen.
Für alles im Alltag reicht die G1X MkII wohl gut aus, denke ich. Speziellere Wünsche brauchen dann auch speziellere Werkzeuge.
Hi Andreas
Nachdem ich ein paar Jahre mit einer G12 sehr glücklich war und dann die G15 gekauft habe, hab ich schnell bemerkt dass mir einfach für spezielle Aufnahmen das Klappdisplay fehlte, Hatte mir beim bestellen der G15 gedacht, ja ist nicht so schlimm, gewöhnst dich dran… und schlimmstenfalls ist die G12 nicht weit, hab Sie meiner besseren Hälfte geschenkt… und jetzt bin ich irgendwie auf die G1x II gestossen und dein Bericht hat mir den Rest gegeben, Du bist also mitschuldig an meinen Auslagen, die jedoch abgefedert durch einen heute ablaufenden 10% Rabatt und 1 Jahr gratis creativ cloud Fotografie Abo, dies alles zum Preis von von 675.– Fränkli (ca. 570 €) und wie heisst es doch, aller guten Dinge sind drei…
Die beiden ersten haben sich sehr bewährt vor allem in Situation wo ein Rucksack oder einfach eine Grosse undenkbar waren. Die neue wird zwar meine Jacket Tasche etwas mehr ausbeulen, aber doch Gewisse vorteile gegenüber meiner D7000 von Nikon haben, die ich aber auch nicht mehr her gäbe.
Danke für den tollen und sehr informativen Bericht.
Lass es dir gut gehen und mit bestem Gruss von RichArt
Der Test der G1x Mark 2 ist sehr gelungen. Er ist praxisorientiert und beleuchtet die vielen Facetten dieser Kamera. Für mich, der ich die G1x kenne, wird dieser Test wohl der Auslöser zum Kauf der Fortsetzerkamera sein.
Ein ganz toller Bericht!
Ich suche noch Testberichte, auf die ich meine Besucher verweisen kann, besteht die Möglichkeit an diesen Artikel zu verweisen oder ggf. bei Bedarf auch mehrere?
Bestenfalls schreiben Sie mich einmal per Mail an :-).
Ich freue mich von Ihnen zu hören!
Einfach verlinken. Freue mich auf die Links.
Stark! Sehr schön geschrieben und ausgearbeitet.
Ein toller Mehrwert :-).
Gut geschriebener Bericht, der wie bei fast allen ähnlichen Werdegängen von mobilen Fotografen durch viele ähnliche Probleme gegangen ist. Man will ja als Fotograf immer die beste Bildqualität haben für einen gewissen Preis. Dazu niedrigstes Gewicht, aber bitte noch flexibel, d.h. mit Zoomobjektiven und wenig Wechselei. Bleibt also am Ende immer nur ein 2er System, also 2 Kameras. Hat man 2 Mini DSLR oder CLC Bodies, kann man die Objektive immer untereinander wechseln, hat Backupcams dabei und verzichtet nicht auf Bildqualität. Aber leider fehlt dann halt immer so diese kleine Knipse, die möglichst nahe ans Hauptsystem von der Bildquali reichen muss, damit man mal die Kamera jemanden in die Hand geben kann, um Gruppenfotos zu machen, beim Bergsteigen oder Sport machen immer dabei hat oder einfach mal unauffällig Food Fotos im Restaurant oder im Kaufhaus oder sogar in ärmeren Regionen in irgendwelchen Dörfern nicht gleich als reicher Tourist mit fettem Canon oder Nikon oder Fujifilm Band um den Hals hängend, enttarnt wird und am besten noch Klack Klack Fotos laut zu schießen. Habe mir ebenfalls ewig die G1X angeschaut, war mir aber zu schwer, klobig, AF zu lahm und High ISO – lasch. Wenn schon kompakt, dann bitte KOMPAKT, nix da mit Objektiv vorne raushängend = no go für Jackentasche, beult aus, nervt und wandert somit wieder in die Seitentasche, wo ja die DSLR bereits wartet, falls sich nicht am Hals baumelt. Auch Dutzende CLC Systeme sind dadurch durchgefallen, da die dann klobige Netzteile, Ersatzakkus und schwere Objektive gebraucht hatten. CLC Systeme machen für Leute, die nur beste Bildqualität haben wollen, aber auf Schnickschnack gerne verzichten (EVF mit Extra Infos eingeblendet, MF Kontrast Hightlighting am Abend, wo man eh nichts sieht…, 4K Video Geraffel um zu sehen, dass man wieder 4 Festplatten extra und neue Computer extra und neue sauteure Bildschirme dafür kaufen darf = macht keiner, also Full HD vollkommen ausreichend, gut skalierbar, überall kompatibel, gut zu schneiden und zu bearbeiten usw. usw.) möchten, keinen Sinn im Vergleich zu kleinen leichten DSLR’s, da die 100g Unterschied nichts im Vergleich zu den 500g bis mehreren Kilos an Glas in APS-C Kreis gerechneten Objektiven sind. Und meine Erfahrung lehrte mich mit dünnen filigranen CLC Bodies viel Böses – man kann die CLC’s nicht mehr gescheit halten, will man mal statt 2,5-3x Kit Zoom eine lichtstarke 3x-5x-7x Lösung dranmontieren. Es fehlt schlichtweg das Gewicht und der Griff einer DSLR. Bestes Beispiel sind die Sony Alpha 6000 und 6300 Systemkameras – sie haben bald Ausmaße vergleichbar mit der kleinen Canon 100D oder Nikon D3300. Kosten von den Objektiven und den Bodies aber mehr als das Doppelte und können nichts besser wie der gleich große APS-C Sensor einer DSLR. APS-C bleibt APS-C, etwas besser wird’s durch Fehlen des Tiefpassfilters und eine gute NR Engine, falls man kein Bock oder keine Zeit auf RAW Bearbeitung hat. Bis ISO1600 sind die neuesten APS-C Sensoren ok, dann bis ISO3200 gerade so ok, darüberhinaus gewinnen nur noch die Fujifilm X-Trans Sensoren, die aber schon ab ISO100 viel zu matschig auflösen. Und genauso matschig löst leider auch die G1X II aus und das bei mageren 13MP. Dabei passt die nicht einmal mehr in die Jackentasche. Auch die APS-C 18MP Sensoren von Canon habe ich für Produktfotos im Studio wie auch privat genutzt, aber dabei nie länger als ein paar Monate und dann wieder verkauft – auch zu schnell rauschig ab ISO640-800 schon, extrem matschig bei ISO100-400 ebenfalls und über ISO1600 mit RAW Gefriemel – keine Details mehr herausquetschbar. Es scheint, als ob in Consumer Geräten bei 1″ und APS-C Sensoren die Sony Sensoren die besten Sensoren sind. Die Alphas lösen egal ob DSLR oder CLC bis ISO400 messerscharf auf, dann aber saufen die Sony Kameras gnadenlos ab. Es bilden sich hässliche Aquarelle und es wird überschmiert. Aus all den Erfahrungen selbst bis hin zu Sigma Merrills DP Serien (immer noch die beste Festbrennweiten Minikamera, es gibt nichts vergleichbares. Wer vergleicht, landet bei Systemen die immer mehr als das 4-fach kosten werden und niemals die Größe und das geringe Gewicht einer Merrill erreichen. A7R I und II oder Hasselblad bzw. Mittelformat Pentax Boliden runterskaliert auf die 14,7 MP des Foveon Sensors erreichen in etwa das Detail dann einer Merrill, aber eben nicht Pixel genau, da eben jede Farbe die volle Sensorfläche nutzt mit dem bekannten Nachteil, dass die Foveon Sensoren schon ab ISO200 anfangen, zu rauschen und über ISO400 dann schon Blaustich/Lilastich ins Bild zusammen mit Rauschen kommt. Trotzdem, wer die perfekte Bildqualität haben will, der wird früher oder später bei einer DP2 M oder DP1 M landen). Panasonic FZ1000 ist eine nette 16x Allround Reisekamera, rauscht aber ab ISO800 schon zu heftig. Dafür ein gutes Objektiv (scharf und lichtstark und bereits ab Offenblende nutzbar!). Am Ende haben bei mir wegen Gewicht, Bedienbarkeit, Schnelligkeit und Praxis-Brennweiten nur die RX100 und die D3300 überlebt (D5300-5500-7100-7200 alle völlig überteuert und immer der gleiche Sensor drinnen, dafür aber doppelt schwer aber AF Justierung bei D7xxx Modellen und AF Motor ebenfalls wieder typisch nur in den teuersten, unnötig schweren und klobigen Bodies). Die 100D wäre fast eine reine Tele Zweitkamera geworden, da man an sie das billige Tamron 200-500 ohne VR/VC anschließen kann, da die alten Teles bei Canon abwärtskompatibel sind im Gegensatz zu Nikon, wo man extrem auf Firmware zwischen Body und Objektiv sowie eigenem im Objektiv eingebauten AF Motor achten muss, der aber eben bei den günstigen Modellen nicht einmal wenn es möglich wäre, von den Bodies angesprochen werden kann. Da sind z.B. Die Sony Alphas gnadenlos gegenüber den recht veralteten Ansätzen von Nikon und Canon überlegen – alle billigen non VC/VR/IS Objektive sind automatisch im Body (Sensor stabilisert) stabilisiert, spart sehr viel Geld, aber dafür sind die ALpha DSLRs klobiger und schwerer als die D3xxx Serien von Nikon und die 100D von Canon und eins darf man nicht vergessen – ich habe bisher kein IN-Body Stabi System kennengelernt, was genau die gleiche Leistung gebracht hat wie eine Stabi Lösung innerhalb des Objektivs. Dafür haben aber wiederum die Alpha DSLR’s einen EVF und Konrast MF Highlighting = Focus Peaking, damit man soft und genau den Fokuspunkt mit Blendenwert der Tiefenschärfe treffen kann. Kann man auch ohne Focus Peaking schaffen, ist aber nervig, da man dann ca. 5 Schüsse braucht, um zu treffen (kleiner Vorteil, aber ob jetzt Focus Peaking oder nicht, man kann damit keine bewegten Motive einfangen. Und wenn man Zeit hat, schafft man auch ein scharfes Fotos mit MF ohne Focus Peaking). Geschmackssache, ob man lieber durch Glas oder auf einen hoffentlich hochauflösenden EVF schauen will. Ich schaue lieber durch Glas, da es schnell wie die Realität ist und ich keine Extras brauche. Spart dazu noch einen Haufen an Strom und somit kann man mit einem 7W Akku 1000 Schuss erreichen. Aber die 18MP Sensoren APS-C von Canon sind halt altbacken und haben keine Chance gegen die 24MP Tiefpassfreien Sony Sensoren, die in den D3000, D5300, D7100, D7200 Modellen verbaut sind, wobeinur die D3300 440g ohne Objektiv wiegt und somit mit der 100D konkurriert, aber die bessere Bildqualität liefert, besonders am Tag auf Reisen bis ca. ISO1250-1600. Aber auch Dutzende DX Objektive von Nikon waren einfach nur Schrott. Frontfokus, Backfocus, matschig, links Randunschärfe, teils rechts mehr Randunschärfe, dann beidseitig schlecht, ab und zu über das ganze Bild homogen nicht genug knackiger Kontrast und flaue Ränder, keine Auflösung in Details, abgeblendet nicht mehr zu retten, einfach nur Schrott. Das deckt sich in etwa mit den dxomark Tabellen Vergleichswerten, wo die älteren DX Objektive nur max. 10MP umsetzen können (Das einzigste Objektiv was 18MP umsetzen kann, ist der Festbrennweiten-Killer Sigma 18-35mm F1,8 durchgehend, leider teuer, knappes Kilo schwer, sehr groß und zu wenig Brennweite, die Nikon Massen FB’s 35 und 50mm F1,8 = zu unflexibel, zu viel Tele da Crop Sensor, schaffen nur ca. 12MP und müssen eh wieder abgeblendet werden, um die Offenblend-Leistung des 18-35mm Zoom Art Sigma Objektivs zu erreichen. Wozu dann noch eine FB?!?). Das waren am Ende Dutzende Nikon DX 18-105er, 18-55er, 18-70er, 18-140er und sogar einige DX Tele-Objektive. Musste man also auf Sigma ausweichen, Tamron war noch schlechter als Nikon (matschiger, mehr CA’s). Und dabei habe ich 17-50er von Sigma F2,8 und auch das gerne genutzte Tamron 17-50er F2,8 benutzt. Beide waren nicht gut, das Sigma aber das Bessere der Beiden. Nur die HSM C Contemporary Objektive waren auf den Punkt scharf und abgeblendet sehr gut, hatten aber keinen Support im Body – also Nacharbeit nötig. Dazu Zoom Creep und Softwarebugs wie Schuss und Bildkontrolle – kein Cursor durchwandern durch Details im Bild möglich. RX100 ist die beste praktisch nutzbare Kompaktcam (260g die Leichteste, bezahlbar und nicht verrückt abgehobene Preise der RX100 II III-IV,flach, Quali Bild bis 16MP ca. wie Canon EOS 650D bis ISO1000 ca.), D3300 eine exzellente Reisecam (runterskaliert auf 16MP von 24MP scharf, wenn das Objektiv was taugt). Aber alles 0 Chance gegen ein ISO100 Bild einer Sigma Merrill. Sony A7 fand ich genauso schlecht wie APS-C 24MP Einheiten, erst die A7R rockt langsam, wenn man die 36MP Bayer-Bilder auf ca. 14-16MP runterskaliert. Bei der Merrill wird man in RAW nicht gefragt, ob man runterskalieren möchte, sondern ob man doppelt hoch skalieren möchte, um langsam auf Vollformat-Bildqualität zu kommen :-) ?!? All die genannten Unterschiede merkt man sofort bei 100% Ansicht am Bildschirm, aber natürlich nicht bei Druck bis ca. DIN A3, aber dennoch zwischen DIN A4 und DIN A3, wenn man Details aus dem Bild croppen will (z.B. Plainspotter, Flugzeug noch zu weit weg, croppen, hat sich bewegt, ISO raufgeprügelt, Verschlusszeiten niedrig halten, AF-C aktiviert damit AF das sich nähernde Flugzeug mitverfolgt, Schuss, RAW, flauer Kontrast Dynamik raufgeprügelt, flaue Farben gesättigt, da würde ich bei älteren Canon APS-C Sensoren schnell an die Grenzen stoßen und so ca. 6,5-9MP Crop Bilder retten können, während man bei 24MP noch ca. 10-12MP Crop Bilder hätte). Das sind vielleicht Nichtigkeiten, aber das zählt, wenn man Bilder verkaufen will. Würde ich nur auf max. DIN A4 privat drucken wollen, reicht auch eine G3X (schlechtere Bildquali als FZ1000, aber RAW und 25x und kompakterer Body, leider ohne Sucher) oder eine FZ1000 aus bzw eine Sony RX10 (ist aber ihr überteuertes Geld nicht wert und erreicht nicht ganz die Bildqualität der RX100 und magere Brennweite bei 800g Koloss im Vergleich zu knappen 4x der 260g betriebsbereiten RX100 ?!?). Auf Reisen schießt man eh die meisten Fotos nur bis ca. ISO1600. Aber selbst bei ISO100-800 schaffen APS-C Sensoren mehr Details als die 1″ Sensoren, die nur um die 10MP auflösen. Interpoliert mit gutem Algo noch ca. 12-16MP an der Grenze der Akezptanz weich wie eine ältere APS-C DSLR. Deshalb als 1″ System nur die RX100, da sie hier ihre Muskeln spielen lassen kann – die Cam wird so klein und leicht, dass man sie einfach immer gerne mitnehmen wird, das Objektiv rettet die etwas schlechtere ISO Performance im Gegensatz zur APS-C und ist besser als die meisten 3x it Objektive der CLC’s und DSLR’s mit Ausnahme der beiden Fujifilm CLC Kit-Objektive, wobei die feineren Strukturen am Tag erstaunlicherweise die RX100 schafft, sonst könnte man sich überlegen, eine gebraucht X-M1 für läppische 300 Oecken zu kaufen. Hatte ich aber schon einmal in der Vergangenheit, AF war zu lahm, Auflösung am Tag zu weich, High ISO 3200+ uninteressant, da wenig Details sichtbar. Glätten und schlechter machen kann ich auch immer am PC und der Mensch erkennt im Gegensatz zu einem Algorithmus, wo er was glätten darf, wie er es am besten glättet und wo nicht. Vollformat Boliden hatte ich testweise auch ab und zu zur Hand, aber wie gesagt, wenn man auf Reisen eh das Meiste am Tag schießt, hat die Vollformatkamera keinen großen Vorteil, außer doppelt bis dreifache Kosten und doppelt bis 3-faches Gewicht sowie weniger Brennweite, wenn man mit Limit Faktor 2-3fach mehr Gewicht leben will. Habe schon viele Fotofreaks im Urlaub gesehen, die haben nichts zu trinken und essen im Rucksack dabei gehabt, stattdessen aber 1kg Carbon Stabil Stativ, 200mm F2,8 Tele mit 2kg, 2 Vollformat Bodies und natürlich FB, UWW, Standard 28-105er Allrounder mit insgesamt um die 6kg+. Da war ich froh dass ich alles zu 75-80% der Bildqualität umsetzen konnte, aber max 1,5kg an Equipment dabei hatte, dabei aber mehr Brennweite hatte und nie Angst wegen Klau oder Verlust/Ausfall haben musste. APS-C ist jetzt nicht der heilige Gral, aber die tiefpassfreien 24MP Sony Sensoren APS-C konkurrieren am Tag mit ihren wesentlich billigeren und leichteren Objektiven zu stark mit ebenfalls 24MP Vollformatlern. Darüberhinaus ist der Workflow mit über 20MP großen Bildern ätzend. Das bedingt einen mindestens potenten stationären Tower, ein SSD Ultrabook oder eine Laptop-Ersatzworkstation mit 4-Kern Prozzi à 2GHz mit großem 2nd Level Cache und guter SSD Sata II+ Durchsatzrate und 2-4 externen 2TB+ Festplatten… 16MP Bilder sind ideal zu bearbeiten. Das zieht sich gleich in die Stunden mehr bei 24MP Bildern. Man hat aber einen deutlichen Vorteil von ISO100-400 am Tag mit 24MP fürs Croppen oder runterskalieren auf 14-16MP, damit Bilder nicht zu unterscheiden sind zwischen Vollformat oder APS-C. Ich bin nicht generell für Canon oder Nikon etc., ich suche mir nur die beste Bildqualität für den niedrigsten Preis. EOS 100D mit 18-55er Kit kostet used im Moment um 300 Euro. Genauso viel kostet aber eine D3300 mit 18-55er. Wobei die D3300 mit dem VR II Kit kleiner ist, am Ende beide das gleich niedrige Gewicht haben aber der tiefpassfreie Sony Sensor der D3300 deutlich gegenüber den ziemlich alten 18MP APS-C Sensoren von Canon gewinnt. Und wozu mehr oder gleich zahlen für mehr Randunschärfen, weniger Auflösung, schlechtere ISO Performance, älteren Sensor und ältere NR Engine, gleiches Gewicht und teils sogar größere Maaße? Ich kann es nur dann verstehen, wenn jemand noch Dutzende alte Canon Objektive rumliegen hat oder bereits eine größere Canon besitzt. Canon gewinnt heutzutage eigentlich nur beim Hochpreissegment mit der Canon EOS 5D Mark II und III, die weltweit am meisten im Verkauf genutzt wird. Vermutlich wegen der guten ISO Performance und der robusten Auslegung auf hohe shuttercounts und der Kompatibilität zu den bereits vorhandenen Vollformatobjektiven. Micro Four Thirds habe ich auch lange verfolgt, viele Modelle von Olympus und Panasonic besessen. Alles das Gleiche. Immer dieser 14mP 3:2 Sensor, oder 4:3 16MP Format Sensor. Kein Vorteil gegenüber einer RX100 oder APS-C. Erst die GX8 von Pana hat endlich 20MP erhalten, kostet aber deutlich mehr mit Kit 3x Objektiv als eine D3300 24MP + Tele & Allround bzw. sehr gutem Reisezoom Objektiv oder eine FZ1000 um die 600-700 Euro mit 16x Objektiv und ebenfalls 20MP. Wozu dann überhaupt noch MFT? Ich würde MFT mit dem Pana 400mm Supertele = 800mm verstehen, dann aber kostet es so viel wie eine A7R mit Objektiv und die schlägt die D3300 und die RX100 sowie alle MFT Kameras, aber nicht eine Merrill, am Ende aber doch, da die Merrill nicht am Tag mit kurzen Verschlusszeiten fotografieren kann… während die A7R oder A7R II noch bei ISO3200 eine bessere Performance als eine APS-C 24MP Kamera bei ISO2400 haben… und wenn mann dann die Bilder auf 16-24MP runterskaliert gehen ISO6400 noch sehr gut. Wenn man bedenkt, dass die meisten Leute, de ich mit DSLR’s herumlaufen gesehen habe, nur das 3x Standard Kit für immer draufgelassen haben, dann würde ich denen auf jeden Fall die RX100 mit ihrem 3,6x Objektiv empfehlen. Kostet neu in etwa so viel wie eine wenig gebrauchte Standard Nikon oder Canon mit Kit, was schlechter ist, als das Objektiv der RX100, die man eh braucht, da man immer eine kleine Kamera zur großen benötigt. Backup-Kamera und für Kurztrips bzw. inkognito auf Konzerten oder Archivieren von Rechnungen, Versandscheinen, Etiketten, Nachweisen, Briefen, Seriennummern, Zustandbeschreibungen, Unfällen, Produktaufnahmen durch bessere Makrofähigkeit als wie bei APS-C.
nach dem ersten Drittel weiß man nicht mehr um was es dir eigentlich geht…..:-)
Sehr guter Bericht von Andreas, den ich nach einigen Monaten Gebrauch der Kamera vollkommen bestätigen kann. Herzlichen Dank dafür!
Leider habe ich ein kleines Problem mit der Kamera: Es ist ein Fleck auf den Fotos sichtbar. Immer an der gleichen Stelle. Das Objketiv habe ich sorgfältig gereinigt, daran kann es nicht liegen. Habt Ihr eine Idee, was dies sein könnte und wie man das beheben kann? Vielen Dank schonmal für eine Antwort. Beste Grüße, Pit
Klingt nach Sensordreck. Ab in den Service…
habe ein Problem mit dem Klappdisplay, nach Bewegung ist das Display dunkel. ansonsten super zufrieden mit Camera und diesem Bericht
Da muss ich jetzt erst einmal tief durchatmen. Was wolltest Du uns eigentlich damit sagen, Thomas? Mein Deutschlehrer hätte vor 50 Jahren zu uns gesagt: jetzt nochmal das Ganze in zwei kurzen Sätzen …..
Danke, danke, danke!
Eins beleibt: gibt ei einen Anschlus für Kabel-Fernauslöser?