Wer braucht denn bitte eine LEICA D-LUX 8? Ist es wirklich die kleine Schwester der LEICA Q3?

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Wer braucht eine Leica D-Lux-8?

Leica D-Lux 8 – Eine kompakte Alltagskamera mit großer Vertrautheit – „Irgendwie wie daheim…“

In den vergangenen Wochen habe ich eine neue kleine Kamera sehr intensiv getestet und benutzt – die kleine Schwester meiner Leica Q3 – die Leica D-Lux 8. Diejenigen unter euch, die mich und meine Arbeit schon länger verfolgen, wissen: Ich liebe gutes Werkzeug. Es muss funktionieren, sich gut anfühlen, Freude bereiten – und es muss mir nicht auf den ersten Blick den Atem rauben, sondern sich im Alltag bewähren.

Und genau das tut die D-Lux 8.

Vom Hype zum Hands-On

Lange habe ich gezögert. Die Leica D-Lux 8 war in den sozialen Medien omnipräsent – unzählige Creator und YouTuber haben die Kamera vorgestellt, getestet, gehypt. Nicht wenige dieser Beiträge wirkten auf mich allerdings eher wie Hochglanz-Marketing als wie authentische Erfahrungen. Entsprechend skeptisch war ich.

Aber: Ich bin schwach geworden. Auf eigene Rechnung habe ich sie mir nun doch zugelegt – und wollte sie mit meiner eigenen Brille erleben. Schließlich hat meine Frau schon länger die (von mir geschenkte) Leica D-Lux 7 Vans Edition und ist damit ebenfalls gerne unterwegs. Es war also an der Zeit, selbst herauszufinden, wie viel Wahrheit im Hype steckt – und wie gut sich diese kleine Leica in meinen (mittlerweile fotografisch beruflichen) Alltag fügt.

Technisch: Nichts Spektakuläres – und doch irgendwie besonders

Die Specs der Leica D-Lux 8 lesen sich nüchtern:

  • Micro Four Thirds Sensor mit rund 17 MP im 4:3-Format (knapp 20 MP Sensorauflösung)
  • Fest verbautes Zoom-Objektiv: 24–75 mm (äquivalent zu Kleinbild) mit f/1.7–2.8
  • Kompaktes Gehäuse, leicht, handlich, diskret
  • kein Klapp- oder Schwenkdisplay

Kurzum: Kein technisches Wunderwerk. Kein Vollformat, keine Wechselobjektive, keine High-Speed-Serie und schon gar kein Schwenk oder wenigstens ein Klappdisplay.
Aber eben auch kein Ballast. Und genau das ist ihre Stärke.

Was mich aber besonders begeistert, ist die Software-Gleichheit zur Leica Q3: Menüführung, Tastenlayout, App-Integration – alles fühlt sich vertraut an. Ich habe die D-Lux 8 quasi als kleine Schwester meiner Q3 adoptiert – und sie benimmt sich auch genau so.

Im Alltag: Klein, unauffällig, bereit

Die D-Lux 8 passt in die Jackentasche, in die Umhängetasche, auf den Beifahrersitz und sogar in den Becherhalter meines Ford Kuga. Und sie ist schnell einsatzbereit. Kein großes Setup, keine lange Vorbereitung – einfach einschalten, rahmen, klicken.

Am Freitag war ich spontan in Frankfurt unterwegs – ein kleiner Spaziergang durch die Innenstadt, ein Besuch in der Werner Bischoff Ausstellung im Leica Store Frankfurt – und natürlich war die D-Lux 8 mit dabei. Dabei entstanden ganz ungeplant ein paar schöne, ruhige Alltags-Motive. 

Schwarz-Weiß nur aus Überzeugung?

Ich hatte die Kamera bei einem anderen Spaziergang (am Frankfurter Flughafen) auf Schwarz-Weiß JPGs umgestellt – als bewussten kreativen Impuls.

Ich nenne meine D-Lux 8 in dieser Einstellung liebevoll „meine kleine Leica D-Lux 8 Monochrom“, auch wenn es so ein Modell offiziell nicht gibt (nur die Q2 Monochrom). Aber das Feeling ist ähnlich: fokussierter, reduzierter, ruhiger. Leica nennt das ja gerne „Das Wesentliche“. Ja, das kann mittlerweile nahe zu jede Kamera, wohl außer der Hasselblad X2D. Und meine Nikon Zf hat sogar einen Hardware-Schalter um diese in den Monochrom-Modus zu wechseln, dennoch haben die Leica JPGs etwas besonderes in der Wirkung auf mich (und wenn es eventuell auch nur die Wirkung auf das Unterbewusstsein ist, weil mal Faktor x mehr bezahlt als für das bau-ähnliche Panasonic Modell.)

Braucht man eine Leica D-Lux 8 nun wirklich? Ich weiß es nicht. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Denn mit der D-Lux 8 als (Reise- und Alltags-)Ergänzung zur Q3 bin ich rundum zufrieden. Eine Kamera muss nicht auf dem Papier glänzen – sie muss im echten Leben funktionieren. Und Spaß machen. Das tut sie.

Smartphone oder Kompakte?

Natürlich ist das iPhone heute oft schneller. Die Videos sind top. Die JPGs direkt teilbar. Aber ich bin und bleibe ein Kameramensch. Der Prozess, das Gefühl, das Erlebnis – das bekomme ich nur mit einer Kamera in der Hand.

Die Leica D-Lux 8 ist alles andere als eine Revolution. Aber sie ist eine kleine, feine Evolution meines Alltags. Und sie bleibt. Denn sie ist handlich, vertraut, hochwertig verarbeitet – und sie macht mir einfach Freude.

Deine Meinung?

Wie seht ihr das? Nutzt ihr noch kompakte Kameras? Oder habt ihr eure Fotografie mittlerweile ganz ans Smartphone abgegeben? Was ist eure Lieblingskamera für den Alltag? Ich freue mich auf euren Input in den Kommentaren!

Danke fürs Reinschauen – und wie immer: Bleibt neugierig.

Euer
Jörg / Taschenfreak & Fotofuzzy

 

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