Wie wahrscheinlich jeder Fotofuzzy bin ich unentwegt nach der Suche nach besserem, schnelleren und tollerem. Nein natürlich ist das Quatsch. Alleine an der Frequenz meiner Beiträge hier im Blog merkt Ihr das der Technikrun mittlerweile ohne mich stattfindet und ich sehr zufrieden bin mit dem was ich nutzen (kann und darf). Nur bei der mobilen Datensicherung war ich lange wirklich auf der Suche nach dem heiligen Grahl oder der allseits bekannten Eierlegenden Wollmilchsau.
Diese scheinte ich damals schon in der mobilen Festplatte WD Wireless gefunden zu haben. Vielleicht erinnert Ihr Euch an meinen Beitrag dazu. Diese habe ich aber aufgrund der Geschwindigkeit (wenn man das so nennen kann?!?) bei meinen Datenmengen nicht wirklich zum “arbeiten” nutzen können. Zehn bis fünfzehn Minuten für 4 GB von einer SD-Card auf die Interne Festplatte waren einfach nicht realistisch sinnvoll in meinem Workflow unterzubringen. Auf einer Hochzeitsreportage über 12-14 Stunden fallen gerne mal 100 bis 125 GB an Daten an auf den Speicherkarten die “mal eben schnell” irgendwo hin gesichert werden wollen. Mein Notebook nehme ich äußerst ungern mit da es mir zu sehr ein “Anziehungsmagnet” auf einer Hochzeit ist und jeder dann mal eben schnell alle Bilder schauen will oder Onkel Bob dann mal eben seine Bilder auf meinem Notebook ansehen möchte. Deswegen packe ich das nur äußerst wiederwillig und meistens nur im Nebenraum aus zum sichern oder oft auch gar nicht. Eine kleine – aber wirklich schnelle – Lösung die man am Tisch bei den Gästen sitzend nutzen könnte um zwischendurch immer mal wieder eine SD-Card zu sichern – ja das wäre es! Nur die gibt es ja – scheinbar – nicht. Oder jetzt doch?
Es gibt eine zweite Generation – die WD Wireless Pro
Ohne viel Aufhebens hat die Firma WD den Wireless Platten eine zweite Generation geschenkt. Ich bin in der Tat wirklich nur beim täglichen Lesen meiner RSS Feeds irgendwo im Nebensatz darüber gestolpert. Gesehen – gelesen – bestellt!
Größe und Gewicht
Das kleine Teil ist flacher geworden, dafür breiter. Mit 12,4 x 12,4 cm Grundfläche und einer Bauhöhe von 2,2 cm ist das Teil so flach, dass es noch sehr gut in das Tabletfach unserer Fototaschen passt. Da die An-und Funktionsschalter nicht oben drauf sind (was ein Glück!) wird das Teil dadurch auch in der Tasche nicht aktiviert. Die Briefwaage sagte mir auf dem Display das die WD Wireless Pro sanfte 450 Gramm auf die selbe Waage brachte. Es waren aber noch nicht viele Daten drauf… *zwinker*
Performance
Der schlimmste und zugleich wichtigste Kritikpunkt an der ersten Generation, die ich mittlerweile meinen Papa geschenkt habe der kleinere Datenmengen produziert und damit sehr glücklich ist. An der neuesten Generation – der WD Wireless Pro – ist dieser Punkt relativ ausgemerzt. So habe ich eine SD-Card – eine Lexar 633x – mit 524 Bilddateien darauf mit einem Datenvolumen von 22,65 Gigabyte in 06 Minuten und 12 Sekunden (eigene Stoppuhr) vom integrierten SD-Card-Reader auf die tragbare Festplatte kopieren können. Knappe 100 Gigabyte – also eine ganze Hochzeitsreportage – wären somit in etwas über 20 Minuten gesichert. Die “alte” erste Generation der WD Wireless hat für 2,08 GB satte 8 Minuten und 44 Sekunden benötigt! Also wenn das mal kein Performancegewinn ist mit der neuen WD Wireless Pro.
Vorteile dieser mobilen Sicherung?
Welchen Vorteil hat das? Die Festplatte ist in der selben Fototasche wie die SD-Cards auch? Nun, das stimmt zum Teil. Auf dem Nachhauseweg von einer Hochzeit sind die SD-Card Hüllen immer am Mann. Die gehen nirgends hin ohne uns bis diese auf dem heimischen Rechner sind. Da wäre ein Backup im Handschuhfach, in der Damenhandtasche meiner Frau, im Alu-Reisekoffer zusätzlich in Form der kleinen flachen Festplatte schon viel – sehr viel – Wert. Einen sehr hohen zusätzlichen Wert hat es beim Importieren der Bilddaten, der Hochzeitsreportage beispielsweise, da man diesen Import von der Festplatte aus starten kann, was mit USB 3 sehr schnell ist und man sich den nervigen SD-Card Wechsel sparen kann. Man importiert in Lightroom einfach den Ordner “2017-07-27” und importiert alle Bilder von allen dort “gebackupten” (tolles Wort!) Bildern in den LR Katalog auf die heimische Festplatte. Über Nacht werden die 1 zu 1 Vorschauen gerechnet und man kann mit dem Kaffee in der Hand am morgen die Sortierung und Entwicklung starten. Mir gefällt das sehr gut.
Was bekommt man für sein Geld?
Nun für knapp über 200 Euro bekommt man die 2TB Variante der abgebildeten Festplatte, ein Netzteil für USA, UK und EU und ein USB 3 Kabel mit der man die Daten auf den Rechner übertragen kann und auch den internen Akku damit laden kann, der gute 10 Stunden “können” soll laut Hersteller Angabe.
Schalter und Schnittstellen?
Ja diese gibt es auch. :-) Das Gerät hat auf der Oberseite sechs kleine blaue LEDs die einen informieren über:
- Festplattenaktivität
- WLAN Aktivität
- Akkustand
- Kopierstatus
Schnittstellen findet man einen USB 3 Port zum Laden und Datenübertragen auf den Mac oder PC. Einen zweiten USB 2 Port findet man ebenso, den man als Powerbank für sein Tablet und Smartphone nutzen kann. Die mit 6.400 mAh angegebene Leistung reicht ganz sicher zum ein- oder zweimaligen Laden seines leeren iPhones, dient aber ebenso auch als – langsam USB 2 (!!!) Schnittstelle um Kartenleser oder Smartphones oder direkt angeschlossene Kameras zu sichern. Ich habe bei meinem Versuch meinen Lexar USB 3 Reader und einer CF-Card darin leider keinen Erfolg gehabt diese zu sichern. Eine Liste der unterstützen Reader soll auf der WD Homepage zu finden sein. Einen SD-Card-Reader – und wie oben beschrieben einen sehr schnellen – findet man ja glücklicherweise im Gerät selbst.
Sonst noch was?
Das Teil – die WD Wireless Pro – bietet noch viel mehr Funktionen wie App-Support, Streamingfähigkeiten und sonst noch was “für Förz” (wiw wir Hessen zu sagen pflegen). Das habe ich aber alles nicht geprüft außer den Zugriff mit der App um sich eben auch mal anzusehen was nach dem Kopiervorgang der SD-Cards auf der internen Festplatte angekommen ist. Das funktioniert wunderbar. Wenn man die Platte anständig konfiguriert kann diese auch als Hotspot fungieren. Sprich die Platte spricht mit meinem WLAN-Router und mein Smartphone geht den Weg über die Festplatte zum Router. So muss man nicht ständig den WLAN-Zugriffspunkt wechseln und ist trotzdem “auf der Platte” und immer noch “im Internet”.
Fazit zur WD Wireless Pro
Die WD Wireless Pro ist sehr schnell geworden beim kopieren der SD-Cards auf die interne Festplatte und ist damit auch wirklich “zum Arbeiten” geeignet.
Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer
NACHTRAG 2016-07-30
Ich habe das kopieren mit meinem Lexar CF USB3 Reader von den CF Cards auf das mobile Teil, die WD Wireless Pro, jetzt doch geschafft. Man muss nur den CD-Reader mit der CF-Card bestücken und dann erst mit dem USB Kabel in die WD Wireless Pro stecken, dann kpiert es auch einwandfrei die Bilder / RAWs von den CF-Cards auf die interne Festplatte in der WD WIreless Pro. Diese findet man dort im Ordner “USB-Imports”. Durch den USB2 Hub in der WD Wireless Pro ist es nicht rasend schnell aber es taugt und arbeitet zuverlässig. Die Kopier-Fortschrittsanzeige mit den kleinen vier blauen LEDs funktioniert auch einwandfrei. Damit wird die WD Wireless Pro noch brauchbarer in meinem Alltag als Hochzeitsfotofuzzy.
nützicherTip!
vor allem WLAN, 2TB und schnell … ist hängen geblieben
WD ist ja in Sachen Plattenkompetenz auch kein no-name, womit zu hoffen ist, dass aus Backup nicht ein Back-up´s wird, das Wegsichern ist selten der Stress … Panik entsteht, wenn Du das Backup brauchst und im Geiste durchgehst, was so zwischendurch seit letzter Sicherung … Ihr kennt das ja.
2 Terrabyte… man … ich nostaligere ja nicht mehr so gern rum … aber dammich ist noch nicht lange her, da war das im RZ mal ein gepflegter Plattenschrank im Vollausbau … und das schleppt man heute so mit sich rum.
Danke Jörg – sehr gern gelesen und drüber nachgedacht! Anregend Dein Blog!!! liebe Grüße Mad