“Was macht ein Nicht Leica-Jünger wie Du auf den Leica-Erlebnistagen?”

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2014-11-15-Leica-Erlebnistage

“Was macht ein Nicht Leica-Jünger wie Du auf den Leica-Erlebnistagen?”

Genau so wurde ich von drei verschiedenen Menschen gestern in Wetzlar in der Stadthalle begrüßt, wo gestern und heute die sogenannten Leica-Erlebnistage stattgefunden haben. Nun, die Frage ist eigentlich ganz einfach, ein Freund hat mich überredet. :-)

Nachdem ich mir das Programm der beiden Tage angesehen hatte und sehen konnte, dass mein Freund und echtes Vorbild Herbert Piel einen Vortrag hält, war mir schnell klar das ich mir diesen Tag freihalten und die wenigen Kilometer nach Wetzlar fahren und an diesem Tag ein paar Vorträge ansehen und inspirieren lassen. Natürlich waren die einzelnen Vorträge auch mit dezenter Leica-Werbung gespickt, was ja völlig OK ist. So habe ich mir gestern die folgenden Themen ansehen können:

  • Kreative-Action-Sportfotografie mit digitaler Mittelformatkamera
    • Marcus Berger – ein sehr sympatischer sportlicher Sportfotograf mit sehr guten und auch recht kreativen Bildern. Seine Bilder hätten meines Erachtens besser gewirkt wenn diese weniger Farblich bearbeitet worden wären, da gerade er in seiner “Tonspur” zu diesem Vortrag sehr oft auf die Authentizität der Bilder hinwies.
  • Reportagefotografie und Leica Master Class
    • Herbert Piel – der beste Vortrag des Tages, der leider viel zu kurz war, denn Herberts Ausführungen könnte ich, Stunden, ja wahrscheinlich Tagelang zu hören…. Herbert, denk mal ernsthaft über ein Hörbuch nach! Wirklich.
  • Straßenfotografie in Venedig
    • Hermann J. Netz – faszinierende Stadt und sehr vielseitige Bilder die hier gezeigt wurden. Beim Betrachten seiner Bilder ist oft der Nachteil der M-Serie offenkundig geworden. Oft fehlten – nur wenige – aber wesentliche – Bildinhalte an den Rändern wie die Spitzen der Dächer oder die Füße der Säulen von beeindruckenden Bauwerken. Da wir selbst lange mit einer M) von Leica gearbeitet haben kennen wir die Parallaxen-Verschiebung des Messsuchers nur zu gut. Dennoch waren wir stark inspiriert von seinen Bildern und seinen sehr ruhigen und “anders rüberkommenden” Worten zu seinen Bildern, so das wir nächstes Jahr selbst auch einen Venedig-Tripp uns vorgenommen haben.
  • Musikfotografie
    • Michael Agel – kein begnadeter Redner – aber ein extrem guter Fotograf der Bilder von vier Bands zeigte die alle samt einen tollen Stil und eine sehr gute Handschrift hatten und mich wirklich beeindruckt haben. Seine Nähe zu den Bands, wie z.B. Metallica, Motorhead und Jamie Cullum zeigten eindeutig, wie gut er in seinem Job ist. Nur wenn Bands diese Fotografen so nah an sich heranlassen hat man sein Geschäft wirklich im Griff. Das waren auch lohnende 30 minuten an diesem Tag.
  • Jordanien – Abenteuer und Geschichte
    • Karl Lueger – ein sehr offener und sehr nett rüberkommender Österreicher der in seinen fast 90 Minuten Vortrag viele Reportagebilder aus einem faszinierenden Land zeigte. Das Österreicher kein P und kein T aussprechen können wurde bei den unzähligen malen die er von der Stadt “Bedra” sprach (er meinte “Petra“) sehr offenkundig. Seine Bilder waren sehr gut, auch wenn mir persönlich etwas Schwarz in seinen m.E. oft zu hellen Schwarz-Weiß-Aufnahmen fehlte. Faszinierend waren seine Hintergrundberichte zum blinden Bergsteiger und Kletterer, zu seinen Beduinen-Freunden und den geschichtlichen Berichten zu den vielen Orten die er im biblischen historischen Land Jordanien bereiste und fotografisch dokumentierte.

Das Buch Wendezeit von Herbert Piel haben wir nach einem längeren sehr sehr netten uns lustigen Schnack mit Herbert auch noch signiert mitgenommen, dass nun unser Bücherregal bereichern wird.

Der Schnack mit alten und guten Bekannten bei Manfrotto und Gitzo, wie Frank Deutschländer, ebenso mit den beiden Novoflex Kollegen Reinhard Hiesinger und Martin Grahl und dem uns sehr gut bekannten Eddy Wienen von Eddycam rundeten den Tag und die Pausen schön ab. Schade das ich bei Koenig Photobags nicht an Herr Koenig, den ich bisher nur telefonisch kenne, ran gekommen bin, denn er war immer dann wenn ich in seiner Nähe war, recht belagert. Seine Wasserfesten Taschen Made in Germany sind auch immer noch ein Favorit von mir.

Die “schnelle” Pizza in der kleinen Kneipe um die Ecke mit unserem Leicafreak Carsten und seinen bekannten war auch sehr schön und entspannend. Lustig den Kollegen zu zu hören die gefühlte 35 Kameras zu Hause haben scheinen. Das Auslöse-Geräusch der am Tisch legenden Pentax 67 war ein Ohrenschmaus und brachte jedem, der sie auslöste vor der Pizza dieses herrlich zufriedene und glückliche Gesicht. So ein Spiegel und sein “Kaaalaaaaaakkk” sind schon was feines. Ein edles Stück hatte der Kollege da gebraucht ergattert.

Das die Veranstaltung so gut im Ablauf funktionierte, verwunderte mich positiv, da die Einladungs- und Buchungsthematik stümperhaft war wie ich es noch nie erlebt habe. Das Programm gab es nur als PDF, seine Tickets musste man per Post bestellen und nicht Online, seine Tagungsgebühren (35 Euro am Tag pro Person) musste man überweisen, eine Bestätigung seiner Bestellung gab es nicht, eine Bestätigung seiner Zahlung erfolgte eben sowenig und die Karten kamen dann erst wenig Tage vor dem Event. So Dialoglos geht man nicht mit Eventteilnehmern und potentiellen Kunden um. Aber das nur am Rande, denn der Tag in Wetzlar hatte sich dennoch wirklich gelohnt.

Also wenn Ihr mich fragt was ich bei den Leica-Erlebnistagen gemacht habe, hier noch mal zusammengefasst die Antwort:

Ich habe den Tag genossen, Gespräche mit netten Menschen geführt, mich von interessanten Bildern und Geschichten inspirieren lassen.

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Achso, die beiden Bilder sind mit dem Smartphone gemacht worden, da ich zum Bildergucken nicht mit einem Fotorucksack anreise, wie fast die Hälfte der Teilnehmer. Das werde ich nie verstehen, warum man auf einer Bilder-Vorführung einen Foto umhängen haben muss. Das nächste Mal wenn wir ins Kino gehen nehme ich dann auch eine große Filmkamera mit. :-)

Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer

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