Irgendwie hatte ich gehofft das wir uns nicht “verstehen” und “mögen”… (Sony Zeiss Distagon 35mm 1.4)

Veröffentlicht von

20150405-130836-DSC06767-2

Ach komm Jörg, Du hast doch das 2.8er 35mm das so herrlich scharf und klein ist, Du brauchst dieses 1.4er Monstergroße und teure Distagon nicht wirklich… Du machst zu 90% Peopleaufnahmen, da brauchste kein derart hochwertiges 1.4er 35mm – mit dem machste eh keine Portraits…

… dachte ich!!! Von wegen…

Gestern war ich wieder mal mit dem Distagon unterwegs, eigentlich nur um für Taschenfreak.de die Oberwerth Freiburg zu testen und habe dann beim Spaziergang das obige Portrait meiner Tochter mit dem besagten “1.4er monstergroßen und teuren Distagon von Sony Zeiss” gemacht und bin wieder von diesem Schmelz im Bokeh, der Schärfe und der Anfass-Haptik dieser Linse schwerstens beeindruckt, so das ich meinen oben erwähnten Gedankengang mir selbst immer weniger glauben kann…

Irgendwie glaube ich so langsam am Ziel angekommen zu sein… die teure schwere Linse glaubt das aber auch, denke ich.

20150405-130237-DSC06751

Portraits mit 35mm macht man aber nicht, dafür nimmt man ein 85er oder 135er…

… denken viele und habe ich auch bisher immer so gedacht. Natürlich sind Potraits mit einer solchen Brennweite größer als 50mm einfacher zu machen, da man mehr Abstand zum Fotografierten hat und dem weniger auf die Pelle rutschen muss und die Proportionen im Gesicht einfacher darzustellen sind. Bei einem 35mm Portrait muss schon mehr stimmen, als nur das Licht. Da muss auf jeden Fall die Chemie zwischen dem Modell und dem Fotografen stimmen, da man sich tatsächlich näher kommt. Stimmen muss auch die innere Einstellung zu sich selbst und die Kameraführung denn die Proportionen des Modells sollten niemals für den Fotografierten nachteilig dargestellt werden auf einem Foto. Das alles ist mit mehr Abstand einfacher.

Also kann ich jedem der so denkt “35mm Portraits macht man nicht…“, als Anfänger nur zustimmen, dennoch ist es für jemanden der es kann und mit sich im Reinen ist und keine Probleme mit der Chemie mit dem Modell hat eine gute und brauchbare Linse an seiner Kamera hat. Wo bei 85mm noch Blende 2.8 oder beim 135er Blende 4.0 reicht muss es aber beim 35er schon eine 1.8 oder noch besser eine 1.4er Blende sein um den fotografierten Menschen vom Hintergrund freizustellen.

Soviel zum Feiertagsspaziergang und dem versprochenen Zwischenstatus meiner Entscheidung zwischen 35 2.8 und 35 1.4. Wie Ihr seht bin ich keinen einzigen Schritt weiter (zumindest nicht weiter entfernt vom Distagon…)

Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer

p.s.: Man sollte übrigens keine leuchtenden Turnschuhe anhaben wenn man diese nicht in der Brillenspiegelung sehen möchte… :-)

6 Kommentare

  1. Also ich bin mit dem 2.8 er vollkommen zufrieden und immer wieder überrascht über den Schmelz :-)

    Aber gut das muss nun jeder mit sich selber entscheiden…

  2. Es gefällt mir bei dir. Normale Themen aus dem fotografischen Alltag praxisnah aus deiner Sicht beleuchtet. Ich habe dich über das Fuji Forum entdeckt.
    Bei mir ist der 35ge 1,4 von Fuji die einzige und universale Linse. Damit mache ich people und Portraits als Auftragsfotografie. Und ich muss sagen … sogar Wahlkämpfe habe ich damit gewonnen … Über meine Seite http://www.perez24.de (Rubrik fotografie) kannst du einiges sehen. LG Gilberto

    http://www.perez24.de/fotografie.html

  3. Hallo Jörg

    wie ist denn deine Entscheidung ausgegangen 1.4 vs 2.8? Ich vermute du hast beide noch :-)
    Ich liebäugle z.Z auch mit dem 1.4er und muss mich jeden Tag zwingen nicht in den Photoladen zu latschen wo ein gebrauchtes feil geboten wird. Das 2.8er ist halt so schön klein und leicht aber die Crema des 1.4er lässt einen schon schwach werden.

    Bye
    Marcus

Schreibe einen Kommentar zu Gilberto Pérez Villacampa Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert