Schon vor langer Zeit, als Sony für das E(FE)-Mount-Bajonett das 90mm Objektiv unter dem Namen Sony SEL FE 90 2.8 Makro G OSS vorstellte wusste ich, dass es genau das sein wird für meine Sonys. Ich glaube es war im September 2014 anlässlich der Photokina, als Sony dieses Makro vorstellte, welches ich vorrangig als Portraitlinse nutzen wollte. Einige Monate später war es dann endlich lieferbar und nun ich nutze ich es schon – sehr zufrieden übrigens – geraume Zeit für Portrait-, People-, Hochzeits- und auch einige wenige Makroaufnahmen. Ich mag das Bokeh und auch die Anfassaptik dieses Objektives sehr, obwohl es kein Sony Objektiv ist, welches mit Zeiss in Kooperation zusammen entwickelt wurde, so wie das bei meinen anderen Sony Zeiss Objektiven der Fall ist.
Kurz nach der Veröffentlichung des Sony G 90mm Objektives brauchte Zeiss unter eigenem Namen, in der BATIS-Serie das Batis 85 1.8 und das Batis 25 2.0 auf den Markt. Diese beiden Objektive lockten das “Haben-wollen-Gen” schon enorm. Ich hatte aber schon das 90er in diesem Brennweitenbereich. Ein guter Freund und Hochzeitsfotografenkollege (Ralf Dombrowski) nutzt seit geraumer Zeit das 85er Zeiss Batis für seine Hochzeitsreportagen und heute, nach einem gemeinsamen Kater-Frühstück, konnten wir beide endlich mal beide Sahnestücke an Objektiven nebeneinander legen und mit diesen zusammen etwas “rumspielen”.
Unser Testmodell – es war natürlich ein enorm aufwendiger Testaufbau – war ein eigens von mir dafür gekaufter Leuchtturm! Ich habe also für diesen Test keine Kosten und Mühen gescheut. *smile*
Sony FE G 90 2.8 @ 2.8 (Sony A7R II):
Das obige Testbild in voller Auflösung für Euch – KLICK
Zeiss Batis 85 1.8 @ 2.8 (Sony A7R II):
Das obige Testbild in voller Auflösung für Euch – KLICK
Zeiss Batis 85 1.8 @ 1.8 (Sony A7R II):
Das obige Testbild in voller Auflösung für Euch – KLICK
Um es noch etwas weiter zu fassen unseren wahnsinnig aufwendigen Testaufbau – haben wir noch zwei weitere Aufnahmen gemacht – nur für Euch:
Sony Zeiss 55 1.8 @ 1.8 (Sony A7R II):
Natürlich sind wir. um einen “groben” selben Bildausschnitt zu bekommen, deutlich näher ans Motiv heran gegangen.
Das obige Testbild in voller Auflösung für Euch – KLICK
Leica Summilux 28 1.7 @ 1.7 (Leica Q):
Natürlich sind wir auch in diesem Falle, um wieder einen “groben” selben Bildausschnitt zu bekommen, noch deutlich näher ans Motiv heran gegangen. Der selbe Bildausschnitt ist nur uns nur “zum Teil” gelungen. Grins.
Das obige Testbild in voller Auflösung für Euch – KLICK
Und was meint Ihr dazu? Gravierend sind die Unterschiede mal auf jeden Fall nicht. Das ist mal sicher.
Meine persönliche Meinung in Stichworten:
Vorteile Sony 90 G 2.8 Makro:
- Wesentlich bessere Haptik
- Schnelle Umschaltung von AF zu MF durch schiebbaren Fokusring
- Sehr guter Image Stabilizer
- Makrofunktion – Naheinstellgrenze nur 28 cm
Nachteile Sony 90 G 2.8 Makro:
- Fokus bei komplettem Fokusweg (ist eingrenzbar) recht langsam (aber schnell genug!)
- Bauform- sehr groß!
Vorteile Zeiss Batis 85 1.8:
- Eine Blende Lichtstärker (f1.8 vs. f2.8 beim Sony 90)
- Wesentlich kompakter in den Abmessungen
- einer der genialsten Objektivdeckel – die Zeiss Deckel sitzen bombenfest!
Vorteile Zeiss Batis 85 1.8:
- Das Gehäuse (siehe weiter unten!) – das Objektiv ist rutschig in der Hand wie ein Aal!
Was mir einfach nicht in den Kopf will, warum ein solch renomierter “Edel-Objektiv” Hersteller wie Zeiss solche wundervollen Gläser und Optiken in ein derartiges billiges und widerliches Housing packt?! Die Batis Objektive sind glitschig, rutschig und fassen sich ekelhaft billig an, und das bei diesen hochwertigen Gläsern und auch bei diesen hohen Preisen der Objektive. Wieso macht man das? Das reißt auch kein kleines OLED-Display raus das beim Einschalten der Kamera den Namen Zeiss anzeigt und beim drehen am Fokusring die entsprechenden Anzeigen wie Distanz und Co anzeigt. Nettes Featue, brauchen tut das aber sicher niemand wirklich in seiner täglichen Reportagearbeit. Das Gehäuse der Batis Optiken ist in meinen Augen ein Faustschlag ins Gesicht der bisherigen Zeiss-Fans die hochwertige und gut anzufassende Objektive gewohnt sind.
Optisch sind die beiden Objektive meines Erachtens absolut ebenbürdig und beide das edelste was man an seine Sony Alpha oder Sony NEX stecken kann.
Wer etwas mehr Licht braucht sollte zum Batis greifen, da f1.8 schon eine ordentliche Menge mehr an Licht ist, als die bei einer f2.8 durch die Linse auf den Sensor fällt. In Sachen Freistellung ist der Unterschied – wenn überhaupt – nur im messbaren Bereich, aber nicht im gravierenden sichtbaren Bereich.
Wer gerne mal näher ans Motiv gehen möchte als 85 cm Abstand der macht mit dem Sony 90 2.8 den besseren Kauf, da dieses durch die Makro-Option dich als Fotograf bis zu 28 cm ans Motiv heran lässt.
Hilft Euch dieser “Test”? Ich hoffe doch sehr. Mir hat es sehr geholfen die beiden Objektive mal mit einem Kollegen zusamen zu begrabbeln und die Meinungen dazu mal auszutauschen, zumal wir in der selben Branche damit arbeiten und auch sonst sehr ähnlich tcken. Danke Ralf! (…. auch für den Elchschnaps… Hicks)
Schöne Grüße – Euer Leuchtturmwärter Fotofuzzy – Jörg Langer
Schon mal nen Bokeh-Vergleich gemacht? Ich dachte nämlich auch, dass sich beide Linsen nichts nehmen. Aber fotografiert mal zB ein Porträt vor – keine Ahnung – einem Christbaum mit vielen Lichtquellen. Sony 90: jedes Licht ein Pünktchen, Zeiss Batis: jedes Licht ein kreisrundes, großes sanftes Leuchten. In solchen Fällen ist das Batis dem 90er klar überlegen. Außerdem solltet ihr mal Menschen damit fotografieren und die Bilder vergleichen. Das macht dann doch mehr Sinn als nen Leuchtturm. So toll der ist. ;)
Ich fotografiere zu 99% nur Menschen mit dem 90 er und bin sehr zufrieden damit, auch mit dem weichen Bokeh.