Martin Hülle kenne ich seit gefühlten zig Jahren aus den Sozialen Medien und habe in in meiner Fujifim-Kamera-Phase entdeckt und schnell festgestellt, wir haben eine gemeinsame Leidenschaft die uns verbindet neben der Fotografie: Es ist der Norden!
Schon 2017, direkt nach Erscheinen seines Bildbandes “Mein Norden” habe ich darüber in meinem Blog geschrieben.
Die limitierte Edition aus 333 Exemplaren mit knappen 180 Seiten ist seitdem in meinem Bücherregal. Und diese Woche war es wieder einmal so weit und ich habe versucht dieses Buch neu auf mich wirken zu lassen. Der Norden wirkt immer.
Und genau das wollte ich auch. Nach nun mehr als einer Woche Isolation zu Hause steigt die Lust nach Reisen ins unermessliche in mir. Auch die Sehnsucht nach meinem Norden wird immer größer.
Dennoch musste ich auch diese Woche beim erneuten Blättern und Lesen in Martins Buch, das mir die Bilder bzw. deren Wirkung auf mich nicht gefallen. Auf mich wirken die Bilder flau und entsättigt. Natürlich hat der Norden hohe Nebelfaktoren, viel mieses Wetter und dennoch liebe ich meinen Norden, dessen Farben knallen, dessen Kontraste mich umhauen und dessen Farben wie eine Explosion auf meine Sinne trommeln. Und genau das fehlt mir ganz persönlich an Martins Bildern, bzw. an den tollen Eindrücken und der Reportage wie er seinen Norden zeigt.
Ich habe versucht raus zu bekommen wie oft ich in Norwegen und Schweden war. Dänemark lassen wir mal raus aus dem “echten Norden”. Ich denke ich komme auf gute 30 Reisen zu nahezu immer drei bis vier Wochen. Wenn man das mal zusammen rechnet, habe ich fast zwei Lebensjahre in Norwegen und davon etwas in Schweden verbraucht. Das war selbst mir nicht bewusst bis zu diesem Artikel und dieser Rechnung die ich gerade hier anstellte. Wie traurig das ich immer noch kein bisschen Norwegisch kann. Schäm.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, das ich Martins Bilder sehr mag und ihn als Reportagefotograf sehr schätze. Die Bilder sind einwandfreie Handwerksarbeit und er hat eine deutliche Handschrift. Das die Wirkung der Bilder auf mich nicht das macht was ich erwarte liegt ganz sicher eher an mir als an seinen Bildern.
Sehenswert ist auch der Talk zwischen Martin und Thomas zum Bücher machen und zum kalten Norden. Schaut Euch das mal an – wirklich sehenswert!
Würde ich mir dieses Buch wieder kaufen?
Nein, wenn es nur um das Buch in die Bilder darin gehen würde, auf keinen Fall, da mir persönlich die Bilder nicht das transportieren was ich erwarte, da ich den Norden eben recht gut kenne.
Würde ich dieses Buch abgeben?
Wenn es im Regal irgendwann eng wird, und das wird es sicher, dann müssen bei mir auch Bücher gehen, da ich nicht endlos bereit bin Platz für materielles zu machen. Ich kann mich mittlerweile gut von materiellen Dingen trennen. Das Buch wäre dann eines davon.
Zusammengefasst
Der Norden ist klar, der Norden ist kalt, der Norden ist oft rauh. Mein Norden, so wie ich ihn kenne und liebe ist aber auch hart, Bunt, Kontrastreich und “Knallt” in meine Sinne. Das tun die Bilder und damit so wie Martin “seinen Norden” sieht, eben nicht. Deswegen ist der Norden von Martin und meiner nicht wirklich kompatibel miteinander.
Ist es ein gutes Buch? Ja, das ist es! Ist es mein Lieblingsbuch? Nein, das ist es nicht.
Links
- Homepage von Martin Hülle
- Mein Norden auf der HomePage von Martin Hülle
- Mein Blogartikel zu diesem Buch aus 2017
Wie geht es weiter?
Habt Ihr Lust auf die noch folgenden WeeklyPhotoBooks-Beiträge dieser Serie? Dann stellt Euch einen virtuellen Wecker auf meine Kategorie #WeeklyPhotoBooks. Ein paar Schmankerl der “analogen Bilderschau” habe ich noch für Euch.
Lesen bildet. Fotografie macht Bilder. Bilder machen Emotionen. Oder so…
Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer