Aktfotografie ist doch Wutzekram…
…sagt meine Mama.
Aktfotografie ist die intimste Form des Portraits…
… sagt der erste Satz auf der Rückseite des Buches “Leidenschaft Aktofografie” aus dem Rheinwerk Verlag vom Autor Corwin von Kuhwede.
Der Subtitle des Buches beschreibt das Werk mit “Einblicke in das intimste aller Genres”.
Ich war gespannt. Ich war gespannt auf das Buch und das Genre, dass ich bisher nur sehr selten bedient habe in meiner fotografischen Laufbahn ( und das nicht nur wegen Mama… :-) )
Schon in der ersten Umschlagklappe fesselte mich das Buch mit dem Begriff “”Lebenslieber“, wie sich der Autor selbst bezeichnete, der in Leipzig lebt und Autodidakt ist.
Schon im Vorwort erklärt der Autor den Unterschied dieses Buches, dieses Werkes zu den anderen Büchern zum Thema Aktfotografie. Er wird keine Technik und keine Kamera erklären, siondern beschreibt das Lernziel dieses Buches, sich selbst kennenzulernen und den Satz “nicht die Kamera macht das Bild sondern der Mensch, der sie bedient” von allen Seiten zu beleuchten. Aber auch der zweitwichtigste Mensch bei einem Akt-Beim ersten durchblättern des Shooting wird in diesem Buch sehr gut behandelt – nämlich das Model.
Beim durchblättern des 352 seitigen Buches dachte ich zu erst:
Oh Gott ist das ein schlechtes Papier für ein solches Thema….
Das Papier des Buches ist matt und hat einen leicht gelblichen Touch. Nach einer ganzen Weile blättern und Bilder wirken lassen, war ich genau der gegenteiligen Meinung denn gerade durch dieses sehr klassische Papier kommt der hohe Wert dieser intimen und autentischen Aufnahmen viel besser rüber zu mir als Betrachter.
Überprüfe jedes Wort, das in diesem Buch steht, ob es für Dich gilt.
Ein wunderschöner Aufruf der schon auf Seite 11 des Buches zu finden ist und der mir beim Lesen des Buches immer wieder in den Sinn gekommen ist. Man erwischt sich ja öfter mal (gibs wenigstens zu das es bei Dir auch so ist!) das man etwas liest und denkt “das sollte der Y oder X auch mal lesen – dann würde DER anders….”. Ihr versteht was ich meine?
Warum fotografiert man Nackte?
Sensationell diese Frage zu Beginn eines solchen Buches. Aber ncoh besser als die Frage ist die Antwort von Corwin darauf, wenn er sagt:
Warum setze ich mich immer diesen inspirierenden, unruhig machenden und daher kaum auszuhaltenden Anblick von weiblichen Rundungen, Formen und Linien aus? Ich habe mich natürlich auf die Frage, warum ich Akt fotografiere, vorbereitet. Auf die Frage hin, warum ich Akt fotografiere, würde ich mich in meinen Stuhl zurücklehnen, bedeutungsschwanger…
…. und den Rest solltet Ihr selber lesen, denn das Buch ist in seiner Schreibweise extrem unterhaltsam und sehr lesenswert. Ich möchte hier natürlich nicht zu viel zitieren, denn der Autor lebt vom Verkauf seiner Bücher und ich kann Euch nur soviel aus tiefster Überzeugung sagen, das jede Seite lesenswert, jedes Bild beachtenswert und jeder der 2990 Cents für dieses Hardcoverbuch gut investiert sind.
Deinen Job möchte ich auch haben!
Diesen Satz beleuchtet Corwin sehr deutlich und spricht über die Sicht seiner Singe dazu. Er dutzt uns Leser in seinem Buch und erklärt auch bereits im Vorwort warum er dieses tut. Es tut dem Schreibstil und der intensiven Betrachtung des Themas auch sehr gut denn es hemmt die Distanz zwischen Autor und Leser.
Das Buch ist durchzogen von sehr gut lesbaren Hinweisen, Tipps und Tricks und vor allem durch sehr erhellende Texte zu Ängsten, Sicherheiten, Unsicherheiten, Bedenken, Erfolge und MIsserfolge ein.
Wer in diesem Buch eine Sammlung von Pornografischen-Hochglanzwerken erwartet wird unglücklich mit diesem Buch. Wer aber hingegen Anleitung und Ratgeber für ein sehr sensibles fotografisches Thema sucht und dieses mit sehr stilvollen Aufnahmen von alten, jungen, kleinen und großen so wie dünnen und dicken Frauen untermautert wissen will, der hat mit diesem Werk “sein” Buch und “seine Anleitung” gefunden.
Ich freue mich schon auf das nächste Shooting in diesem Genre und bin gespannt ob ich das gelernte dann auch so wie gelesen umsetzen kann.
Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer
Kann man nicht besser wiedergeben. Sehr gute Rezension zu einem sehr, sehr guten buch.
Hm, is ja bald Ostern, da könnte man ja….
Zumal ich den Herrn Kuhwede schon länger auf diversen Kanälen verfolge und die Bilder bzw. Bildsprache sehr spannend finde.
Habe mir vorgenommen erst einmal meinen Stapel an Foto-Fachbüchern abzu”lesen” und dann steht dieses Buch ganz oben auf meiner Liste.