Hi Ihr lieben Blogleser und Online Freunde,
habe mal wieder einen Beitrag, der schon fast in die Esoterische Schublade gehört. Mache mir viele Gedanken, was vielleicht daran liegt das ich mir gerade abends und morgens vor dem “Major-Job” wesentliche Zeit für mich selbst nehme und recht viel über Sinn und Unsinn nachdenke :-).
Sagt mal, macht das eigentlich Sinn, das nahezu jeder in unserer Gesellschaft immer weiter nach oben will? Immer schneller, immer aggressiver, immer weiter und wenn es sein muss sogar über das Leid anderer? Muss das sein? Bringt das den Einzelnen weiter? Vielleicht! Bringt uns als Gesellschaft dieses Vorgehen wirklich weiter? Ganz sicher nicht! (…meine bescheidenen Meinung!)
Könnt ihr Euch vorstellen wie unsere Gesellschaft funktionieren würde wenn wir mit dem was wir haben oder erreicht haben zufrieden wären und uns nicht mit den Nachbarn, Kollegen oder vermeintlichen Wettbewerbern messen und duellieren würden?
Muss es immer so weiter gehen? Muss es immer schneller werden? Muss ich immer “besser” sein als der (gedachte) “Bessere”? Muss ich das schnellere Auto haben als der Kollege? Muss ich edlere Schuhe tragen als mein Chef? Muss meine Kamera noch mehr Pixel haben als die, der (gedachten…) Profis?
Sind Bresson, Doisneau, und wie sie alle heißen durch die schnellsten und teuersten Produkte erfolgreich gewesen oder vielleicht durch Ihre innere Ausgeglichenheit oder Ihre zufriedene Ausstrahlung erst so gut geworden wie sie waren?
Ein Blogposting das fast nur Fragen enthält – aber denkt mal drüber nach. Ich tue es auch! Ihr glaubt gar nicht wie schön und lebenswert ein langsames, entschleunigtes und zufriedenes Familienleben gut tun kann ohne “Speed” und “Machtkampf”. Es ist wie so oft nur eine Frage der inneren Einstellung zum Leben und seinen Zielen…
“Just think about it!”,
um noch mal den Blogpost sprachlich bissi moderner wirken zu lassen. :-)
In diesem Sinne – tollen Feierabend – ich nehme jetzt einen Gang raus für den Rest des Abends…
Euer Jörg
Och, ich muss gar nicht höher schneller weiter. Ich mag meinen Job, mag meine Hobbys und bin froh, wenn ich kein Auto besitzen muss. :)
… und genau das merkt man Dir an Sam – die innere Ausgeglichenheit – die leider m.E. sehr vielen Menschen heute akut fehlt! #weiterso
Das sind schöne Gedanken, die aber außer acht lassen, dass die Entscheidung, ob wir “immer weiter nach oben” müssen, nicht ausschließlich an uns liegt. Wenn alles um uns herum immer teurer wird, wir aber finanziell auf der Stelle stehen, bedeutet Gleichstand Rückschritt. Das macht man eine Weile lang mit, eben so lange, so lange man sich noch mit dem was man hat und leisten kann wohl fühlt. Sobald man aber die Einschränkungen spürt und immer öfters – auch bei Dingen, die nicht zum Luxus gehören – sagen muss: “Das geht jetzt nicht!”, wird sich der Verzicht nicht mehr freiwillig anfühlen, sondern traurig machen.
Sicher, wir alle (die wir dies hier lesen) könnten uns in unserem Konsumverhalten einschränken und es ging uns immer noch gut – besser als den meisten anderen Menschen auf der Welt. Doch irgendwann wird uns, wenn wir mit dem, was wir verdienen zufrieden sind, auch unsere Wohnung zu teuer, unsere Mobilität unbezahlbar und unser Essen eingeschränkt. Spätestens dann werden sich die meisten von uns – völlig nachvollziehbar – wieder nach persönlicher Progression sehnen.
Ich möchte mir nicht vorstellen, was Hartz-4 Empfänger denken, wenn sie lesen, wie andere Konsumverzicht predigen. Ich bin sicher, sie hätten gerne den Konsum, auf den sie verzichten müssten.
Bitte nicht falsch verstehen, auch ich fühle mich oft so, dass es besser wäre, auf die Bremse zu treten und Statussymbole sind mir ohnehin fremd und suspekt. Es darf allerdings keine Vollbremsung werden, da dies der Arbeitgeber meist nicht mitmacht. Und für Selbständige gilt das ohnehin.
Also: alles in Maßen, auch die Entschleunigung, dann “klappt’s auch mit dem Nachbarn”. ;)
Völlig korrekt! Es geht mir auch nicht um Konsumeinschränkung und dessen Predigen (grade ich…) sondern mehr um das Bewusstsein der Beschelunigung die wir zum Teil alle – jeder auf seine Art – fördern oder gut heißen. Das lässt sicher nicht für alles und jeden pauschalisieren, deswegen der Anstoß mal drüber nach zu denken. Wenn das als Konsumverhaltenspredigt rüberkam zu Euch – um Gottes willen – dann muss ich arg an den Formulierungen meiner Post “schleifen”! Danke für das Feedback. Ich finde übrigens Porsche, Leica und 5 Sterne Hotels nach wie vor Klasse, das mal nur am Rande :D (solange dessen Erreichung nicht Krank macht!)
Mein Beitrag war natürlich überspitzt auf Konsumverzicht formuliert. Dein Text ist gut zu verstehen, Jörg, keine Bange!
Übrigens, bei Leica und 5-Sterne-Hotels stimme ich dir zu. Porsche finde ich allerdings überflüssig. Sorry, Ferdinand. ;)
Ich gucke Ihn gerne an so einen Porsche, aber reinpassen tue ich nur in den Cayenne :D
Naja, es lag schon immer in der Natur des Menschen, sich zu entwickeln und besser als der andere zu sein. Wäre es anders, würden wir immer noch in Höhlen leben und uns mit primitiven Waffen töten. Zum Glück benutzen wir heutzutage dafür Hi-Tech zum Töten!
Wären wir mit allem zufrieden, gäbe es keinen Fortschritt. Sollte man vielleicht auch bedenken!
Klar muss ich die bessere Kamera haben! ;-)
Fang doch mal ganz einfach an: Was ist denn “oben”? Und “oben” von was?
Dann wären da so Kleinigkeiten, das sämtliche von Dir angesprochenen Systeme, wo man “oben” sein kann, eher Pyramiden-Charakter haben: Ne breite Basis und schmale Spitze. Es kann also schon mal gar nicht jeder “oben” sein.
Persönlich bin ich schon lange über den Punkt drüber weg das ich irgendwem oder irgendwas hinterher hechele, nur um besser oder weiter oben oder sonstwas zu sein. Was sich da ergibt ist gut, was nicht ist auch gut. Es gibt deutlich wichtigere Dinge im Leben, zum Beispiel zu leben!
BTW: Vor einiger Zeit gabs in der ARD dazu ne sehenswerte mehrteilige Doku: Deutschland unter Druck. Gibts vielleicht noch irgendwo online.
*TOP*, dieße Einstellung – sehe ich (mittlerweile!!!) auch so wie Du!
LG Jörg
Wobei ich sagen muss, eine gewisse Unzufriedenheit hab ich sehr oft in mir. Die treibt mich dazu, Dinge zu machen, Sachen auszuprobieren, neues zu lernen.
Reine Entspannung wird mir einfach zu schnell langweilig.
Darum bin ich selbstständig, darum geb ich Workshops, darum schreib ich grad an einem eBook fürs Kindle.
Was mich reizt, ist das machen, nicht das besitzen. Ich will auch Dinge oft nur haben, um sie mal auszuprobieren, und danach geb ich sie auch gern wieder ab.
Da entdecke ich viele Parallelen, wobei Workshos halten, Bücher und Blogs schreiben ja für uns beide eher Entspanung und Ausgleich ist – oder?
Danke für Deinen Kommentar und liebe Grüße – heute aus Hannover
Stimmt. Ohne solch Ausgleich würde ich einfach in meiner Arbeit untergehen.
Geniess Hannover!