Der SW-Modus – oder – Warum ich eine Leica Monochrom für totalen Unsinn erachte

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2015-05-SW-Modus-05

11.000 Euro für eine Kamera und ein 35mm Objektiv mit einer 1.4er Blende. Für viele etwas “erschreckendes”, für viele aber auch was ganz normales. Genau so viel muss man für eine aktuelle Leica M Monochrom (6.800€) und ein Leica Summilux-M 35 1.4 ASPH (4.200€) auf den Tisch legen und bekommt dafür eine Kamera, die an edlem Aussehen und Markengeilheit kaum zu überbieten ist. Die Leica M Monochrom liefert einem zudem im wahrsten Sinne des Wortes “die Reduzierung auf das Wesentliche” und lässt sogar die Farbe aus dem Sensor weg und liefert einem reine Schwarz-Weiß-Aufnahmen auf die Speicherkarte. Farbfotos sind nicht möglich mit dieser Kamera. Diese Kamera ist nun mit dem zweiten Release mit einem 24 Megapixel Sensor auf den Markt gekommen und ziert fast alle aktuellen Fotozeitschriften. Sicher eine der vieldiskutiertesten und gleichzeitig begehrtesten Kameras schlechthin. Reizt mich diese Kamera? Auf jeden Fall! Kaufe ich mir diese Kamera? Auf keinen Fall!

Warum reizt mich eine solche Kamera?

Eine Leica ist für einen Fotofuzzy immer ein positiver Reiz. Ich habe lange, wirklich lange und intensiv mit einer digitalen Leica M9 und einer analogen Leica M6 gearbeitet und habe beide geliebt. Die Langsamkeit ist erstaunlich Effektivitätssteigernd in der Fotografie. Widerspricht sich das nicht? Nein, das tut es nicht, denn die Konzentration beim Fotografieren auf das Motiv und die Grundeinstellungen wie Fokus, Blende und Ausschnitt ist bei keiner anderen Kamera (zwangsweise) so hoch wie bei einer Leica M.

Warum kaufe ich mir eine solche Kamera nicht?

Das sogar die Farbe aus dem Sensor verbannt wird, ist in meinen Augen eher ein Marketing-Gag und eine gewollte Reduzierung für die es meines Erachtens keinen Grund gibt und genau da fange ich an, die legendäre und geschichtsträchtige Marke Leica aus Wetzlar innerlich auszulachen. Das diese Leica, die in meinen Augen künstlich kastriert wurde, dann noch so viel Geld kostet, ist in meinen Augen als Marketer durchaus nachvollziehbar, aber als Nutzer einer Kamera die für mich Ergebnisse liefern muss, wiederum nicht akzeptabel. Auch nicht, obwohl diese Kamera so verdammt edel daherstrahlt. Wenn, dann wäre eine “normale” Leica M in meinen Augen die bessere Wahl. Gegen diese sprechen aber leider wieder genug andere Gründe in meinen Augen, denn von der Bildqualität her haben andere die Leicas schon länger überholt. Ich möchte betonen das dieser Beitrag hier keinesfalls ein Leica-Bashing sein soll, sondern vielmehr meine Gedanken zur Leica M-Monochrom und dem SW-Modus anderer “normaler” Kameras erklären soll. Leica baut gnadenlos gute Objektive und auch die Kameras sind vom allertfeinsten in der Mechanik und in der Haptik. Da wird eine Canon, Nikon, Sony, und die anderen leider nie herankommen.

Alternativen? Gibt es diese?

Aber hallo, und wie es diese gibt! Eindeutig Ja. In Sachen “Anfass-Gefühl” leider nein, wie ich oben im letzten Absatz schon erwähnte, aber in Sachen Ergebnisse, die die Werkzeuge liefern soll, gibt es sehr wohl Alternativen und meines Erachtens sogar deutlich bessere. Es ist ja kein Geheimnis mehr, das ich in den vergangenen 18 Monaten zum echten Sony-Fan und Verfechter der Alpha-A7-Serie geworden bin. Die Sony der A7-Serie sind meines Erachtens sehr gute und vielseitigere Alternativen zur Leica-M-Serie. Der eingebaute elektronische Sucher ist erstklassig und muss nicht erst als Aufstecksucher angesteckt werden. Die Rausch-Armut der Sensoren ist deutlich fortschrittlicher und die Adaptierbarkeit der Leica Linsen an dieses System (und auch der anderen sehr guten Linsen anderer Hersteller…) mit der ausgezeichneten Fokussierhilfe, namens Focus-Peaking, macht die A7-Serie zu einer sehr ernsten Alternative zum Leica M-System.

Da mich das Reduzieren auf reine Schwarz-Weiß-Fotos (wie bei der Leica M-Monochrom) schon sehr reizte, habe ich mir in den letzten Tagen, die ich ja nur spazierend oder liegend (auf keinen Fall sitzend) verbringen durfte, mit dem SW-Modus meiner Sony A7R beschäftigt.

Die nachfolgenden Bilder sind alle Out-of-the-Cam-Jpegs und lediglich über Lightroom auf 1000px Kantenlänge verkleinert worden. Die Bilder sind entweder auf meiner Couch oder bei einem kleinen Spaziergang um den See entstanden nach einem Arztbesuch.

Alle Bilder sind mit der Sony A7R und dem Sony Zeiss Distagon 35 1.4 (meines Erachtens das beste Objektiv der Welt!) aufgenommen worden mit den folgenden SW-Modus-Einstellungen:

2015-05-30-Einstellungen

Man kann mit den Einstellungen die Wirkung und die kamerainterne Bearbeitung der Schwarz-Weiß Aufnahmen deutlich beeinflussen. Ich habe mich ganz bewusst für die harte und scharfe Variante mit +3 bei den Kontrasten und +2 bei der Schärfung entschieden. Mir gefallen diese harten Schwarz-Weiß-Bilder so am besten.

Das schöne an diesem Modus ist, das man reine Schwarz-Weiß-Jpegs bekommt und zeitglich die echten (und im Falle meiner Sony eben auch farbigen) RAWs auf die Speicherkarte geliefert bekommt, wenn man JPG fine+RAW als Bildmodus auswählt.

Was ist der Vorteil der von mir verwendeten Kombination?

Nun zum einen ganz klar die Vielseitigkeit des Systems. Autofokus, wenn man will, Farbe, wenn man diese will, Rauscharme Fotos bis in die hohen ISO Bereiche, Dynamikumfang wie bei kaum einer anderen Kamera und eben auch den extrem guten Sucher neben der extremen vielfältigen Adaptierfähigkeit des E-Mount-Bajonetts und der am Markt erhältlichen Adapter mit der man ganz sicher jedes auf diesem Planeten gebaute Objektiv inkl. einer Salami an das Bajonett adaptieren kann.

Dennoch kann ich das System so einstellen und mich auf das wesentliche Konzentrieren. Mit der von mir verwendeten Sony Zeiss Distagon 35 1.4 Linse habe ich einen echten Blendenring und das pure Fotografiegefühl.

Einen nicht unerheblichen Vorteil mölchte ich nicht unerwähnt lassen, der Preis! Mit der Kombination vin Sony A7R (1.599€) und dem Sony Zeiss Distagon (1.699€) komme ich auf eine Investition von 3.298 Euro und ich spare damit sanfte 7.702 Euro mit denen ich viel Farbe in mein Leben bringen kann. Wer schon nur Schwarz-Weiß-Bilder mag braucht doch viel Farbe im echten Leben, oder?

Ich werde den Schwarz-Weiß-Modus weiterhin nutzen und weiterhin damit experimentieren und mich weiterhin sehr glücklich und zufrieden mit meinem Sony System der Aufgabe des Bildermachens widmen.

Dennoch möchte ich betonen, das ich die Leica Kameras und besonders deren Objektive als sehr hochwertig erachte und es durchaus eine Daseinsberechtigung für dieses System gibt, zumindest für die Kameras die auch Farbe können. Das ich in diesem Blogbeitrag Apple mitg Windows, ähhh Äpfel mit Birnen verglichen habe ist mir durchaus klar, aber besteht unser ganzes Leben nicht aus Äpfel und Birnen?

Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer

p.s.: Diesen Beitrag habe ich an meinem neuen Stehtisch geschrieben… ich lasse mich so schnell nicht unterkriegen…

35 Kommentare

  1. Vor ein paar Tagen hatte ich eine M6 in der Hand. Ja, die Verarbeitung und die Haptik einer Leica ist wirklich allererste Sahne, da gibt es nichts zu mäkeln. Allerdings halte ich die monochrome Leica für einen Marketing-Gag, zumindest aus rein fotografischer Sicht. Sie ist technisch nicht auf der Höhe der Zeit, wie Du schon schreibst, Leica hätte dann zumindest mal hingehen müssen, und den Sensor rauschärmer machen müssen.

    Ich beschränke mich selbst auch gern immer wieder auf schwarz-weiß und nutze in meiner Nex-6 gerne den s/w-Modus. Allerdings nutze ich in den wenigsten Fällen die JPGs die produziert werden, sondern ich nutze sie tatsächlich nur als Vorschau in der Kamera. Die eigentlicher Konvertierung findet in Lightroom statt. Wobei ich mir offen gestanden wünschen würde, wenn man in LR zwischen dem RAW und der Filialdatei, also dem JPG umschalten könnte. Meines Wissens muss man sich nach wie vor in den Einstellungen entscheiden, wie man beim Bildimport mit den Filialdateien umgehen möchte. On the fly mal eben umschalten geht einfach nicht, was ich sehr schade finde.

    Was die anderen Einschränkungen angeht: ich kann auch meine aktuellen Kameras auf komplett manuell stellen, da muss ich keine exorbitante Summe für eine Kamera ausgeben, die man als Fotograf in meinen Augen schlicht nicht braucht. Die normale M – da lasse ich mit mir reden, aber nicht die monochrom.

    Blendenring als Standard an den Objektiven – das wäre mal wieder etwas :-)

  2. Ach naja jedem das seine würde ich mal sagen :-)

    Die einen kaufen sich einen Porsche die anderen einen Dacia, die Kameraindustrie sucht halt händeringend nach neuen Produkten die Sie vermarkten können.

    Aber du hast schon recht man kommt natürlich auch mit anderen Mitteln zum Ziel die wesentlich günstiger sind…

    1. ich bin auch absolut der meinung von oliver und finde dessen kurzen blog sehr gut. ich bin nach der a55 und a77 auf die sony a7 umgestiegen. dazu viel analog mit der leica 6 und contax am fotografieren. die leica und zeiss objektive dann für die sony a7 verwendet. schlussendlich die leica MM gebraucht günstiger erworben. liebe auf den ersten blick. die sony a7 verwende ich fast nur noch mit dem speedmaster 0.95er, aber nicht mehr für s/w. bin aber immer noch ein “sonyboy” :-)

      man kann es einfach nicht vergleichen. die rohdaten der MM sind schlichtweg nicht zu toppen – da müssen wir glaub’s nicht diskutieren, das ist eine andere liga. wie oliver schon schreibt, ist sonys interne software resp. die lightroom-presets sehr gut – aber man darf das nicht vergleichen! daher sind aussagen wie “totaler unsinn” wirklich blödsinn!

      auch bemerkungen wie “nicht auf der höhe der zeit” kann ich einfach nicht gelten lassen. immer mehr, immer schneller, immer genauer….. ich weiss nicht, ob das die zukunft sein wird. ich denke, es wird da eine bewegung zurück geben – weniger ist mehr. manuell anstatt automatisch. überlegen statt nur knipsen. vielleicht bleibt das ein “nischenmarkt”, aber den hat die leica zumindest schon gut besetzt. ich bin auf jeden fall froh, nicht auf der höhe der zeit mich zu bewegen.

      ABER fast noch wichtiger ist der geruch vom leder um die MM, das auslöser-geräusch, das gelegentliche fluchen über den sucher, das….. ach… es ist einfach liebe!

  3. Hm, in letzter Zeit weiss man immer weniger, was man eigentlich von Leica bzw. den Sachen, die sie raushauen, halten soll. Ich hab so bisschen den Eindruck, dass das Marketing sich da gerade massiv und teilweise ohne Nachdenken/Hinterfragen austoben darf.

    Vor einiger Zeit wurde das manuelle und aufwändige Polieren der T-Bodies gehypt. Wenn man sich in dem Breich nen bisschen auskennt fragt man sich allerdings eher ob die Maschinen bei Leica so ausgeklappert sind, das da wirklich jeder Body manuell nachgearbeitet werden muss.

    Die Monochrom passt da irgendwie ins Bild. Technisch machbar, aber eigentlich unsinnig bis überflüssig. Den S/W-Modus dürfte es doch an jeder M geben. Was soll das also? Dafür das der Softwareentwickler da ein paar Grundeinstellungen anders festgelegt und und ein paar Menüpunkte ausgeblendet hat, soll ich nen dicken Brocken mehr Kohle auf den Tisch legen?

    Leica baut geile Linsen, keine Frage. Deshalb hoffe ich auch das sich für die Monochrom genug Sammler finden, die nicht unbedingt damit fotografieren wollen und sich das Ding in die Vitrine stellen. Es wäre schade wenn Leica den Bach runter ginge….

    Ansonsten bleibt alles wie immer: Der Fotograf macht das Bild. Wenn das Motiv Scheiße ist, dann nützt es auch nichts wenns mit der tollsten Leica gemacht wurde.

      1. Neurdings schon, aber im guten, alten Deutsch, wäre das dritte “s” vor dem “a” entfallen, bzw der “Schluss” mit “ß” geschrieben worden.
        Übrigens werde ich nach gut 70 Fotojahren mit Platten/Rollfilm/div. KB(Exakta Varex bis Minolta, und Jahrzehnten Leicaflex SL und M5), nach diversen Nikon Digitalen, jetzt div Fuji X, in den Schoß einer Leica M9-P heimkehren.
        Ich mag`s wieder einfach, übersichtlich, wie bei analog, halt digital.
        Mein 35-er Shift kommt wieder dran, und das kaum zu übertreffende 60-er Makro.
        Alles ganz langsam, überlegt, halt fotographiert, notfalls mit Stativ.
        Vergrößert wird nicht mehr selbst, und für den Schnappschuß ist da noch die C-Lux2.
        Möge die Jugend sich austoben!
        Ave

  4. Sicherlich ist es schön wenn man eine Leica sein eigen nennt aber es macht immer noch der Fotograf das Bild… Was bringt es wenn ich voll die teure Ausrüstung habe aber die Motive nicht sehe? Dann sieht auch ein Bild aus der Leica sch… aus. Oder wird das Bild dann gut wenn ich dem Betrachter sag das Bild ist aber mit einer Leica gemacht und der Betrachter dann sagt oh das ist aber gut geworden?

    Letztendlich versucht die Fotoindustrie mit immer neuen Kameras, Techniken etc. uns das Maul wässrig zu machen und das Gefühl “Haben will” einzuimpfen :-)

    In meiner Ausbildung damals hat es eine 20 Jahre alte Cambo mit Planfilmrückteil getan und zum ausleuchten wurden dann 30 Jahre alte Lichtwannen mit Tungsten oder Tageslicht für Industrieaufnahmen verwendet und die Bilder waren auch genial… von daher ;-)

    Gut Licht.

  5. Huhu,

    Bin momentan Grad im Urlaub und würde gerne Anfang Juli noch auf neue Kommentare antworten. Also Jörg, falls du Artikelkommentare nach gewisser Zeit schließt, wäre es cool wenn du mit diesem noch ein wenig wartest.
    Hier im Norden Spaniens ist leider nicht viel drin mit Internet. Was aber auch mal ganz gut ist ;-)

    Bis denne

    Olli

  6. Die ganze Diskussion führt darüber für mich persönlich nicht weiter, für mich hängt das Problem hauptsächlich bei den großformatigen Abzügen per Drucker, an den Tinten und dem entsprechenden “Foto-Papier”! Der PC-Monitor spielt da für mich eher eine untergeordnete Rolle!

  7. Moment, hier ist doch einiges im Argen

    Die Leica Monochrom ist nicht nur eine Leica ohne Farbe, sie hat nicht die gleiche Resultate wie eine Leica M im SW Modus. Der Sensor und die Struktur sind komplett anders, die Rohdaten verfügen über eine komplett andere Helligkeitswerte. Da die Rot Grün und Blaufilter weg gelassen werden,

    1. Bin absolut einverstanden mit Micha. Bei der Monochrom gibt es weder Bayer Farbfilter noch Interpolation.
      Wer schwarz-weiss fotografieren will findet nichts vergleichbares, auch nicht bei Sony!
      Ideal ist natürlich wenn man eine farbtüchtige Kamera ebenfalls hat, wie man früher Wechselkassetten für Mittelformat-Filmkameras hatte. Eine leider teuere aber ideale Lösung, (besonders teuer wenn es um 2 hochwertige Leicas handelt).
      Die Monochrom hat den gleichen Existenzrecht wie eine gute analoge Filmkamera, ein Röhrenverstärker, eine mechanische Qualitätauhr oder ein guter Plattenspieler. Auch in einer digitalisierten Welt (ich schreibe dies Ende November 2017) gibt es Platz für vieles, inklusive Sachen aus der Vergangenheit, auch wenn es heutzutage Nischenprodukte sind…

  8. Micha und Edmund kann ich mich nur anschließen.

    Es wäre sinnvoller gewesen als Überschrift ” Warum die Anschaffung einer Monochrome für mich, Jörg Langer, totaler Unsinn wäre” zu wählen. Das erhebt nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Bringt aber wahrscheinlich nicht die Klicks, die eine polarisiernde Überschrift hat.

      1. Hab ich gelesen. Meine Formulierung ist wertneutral. Sie macht weder das Produkt, noch den Käufer einer solchen Kamera schlecht. Deine hingegen impliziert, ebenso wie die eine oder andere Stelle im Text, dass jemand der sich eine Monochrome kauft, eine unsinnige Entscheidung trifft. Indem du z.B. bezogen auf Leica sagst, dass “zumindest Kameras die auch Farbe können” eine Daseinsberechtigung haben. Im Umkehrschluss die Monochrome also nicht. Diese subtile (?) Form der Meinungsmache nennt sich Framing.

  9. Wenn es in deinen Augen ein “Marketing Gag” ist,so hast du von SW Fotografie schlichtweg keine Ahnung,schon garnicht von Sensoren.Ein Monochrome Sensor kommt ausschlieslich ohne Farbfilter oder Tiefpassfilter daher,das führt dazu das er ausschließlich Helligkeiten wahrnimmt,was dazu führt das ein Kontrastumfang und eine Dichte erreicht wird,die ein Farbsensor niemals bieten kann.
    Deine SW Bilder mit deiner Sony A7R ,wenn auch hier verkleinert, kommen bei weiten nicht an die Qualität ,wie Grau und Kontrastabstufungen,wie ein Monochromesensor ran.Auch nicht mit deines Erachtens “besten Objektiv der Welt”,(wobei ich das Summilux für das qualitativ hochwertigere Objektv halte).
    In deinem Bericht wird der Eindruck erweckt,das die gleichen Ergebnisse mit jeder aktuell guten Kamera am Markt erzielt werden können,dies ist schlichtweg falsch.

  10. Ein Bayer Sensor wird nie ein Schwarzweißbild erzeugen können, welches auch nur annähernd so aussieht wie eines das aus einem dedizierten Schwarzweißsensor kommt.

  11. Die Farben weg lassen ist eben falsch interpretiert, so wie es alle anderen Sensoren tun wenn man die Kamera auf SW umschaltet. Es geht doch darum dass dieser Sensor nur auf Blau und Grün empfindlich ist, ergo kann man mit dieser Kamera wie früher die Farbfilter zur Gradation benutzen. Hab ich etwas übersehen oder wurde da tatsächlich von Monochrom gequatscht? Bin zufällig auf die Kamera aufmerksam geworden und und ja, dieser Sensor ist für jene Künstler die mit der Kunst der echten SW Fotografie umgehen können und wissen, wie sie durch den Einsatz komplementärer Farbfilter die Kontraste steuern. Offenbar ist es technisch einfacher einen Sensor zu bauen der von Infrarot bis UV alles durchlässt als einen Sensor, der den Anfängen der Fotografie nahe kommt die heute niemand mehr versteht.

  12. Ein Monochrombild von einem Farbsensor bedeutet 2 mal umwandeln. Das 1. Mal Lichtinformation zu Farbe, indem man das Licht durch die Farbfilter schickt, das 2. mal die Farbwerte wieder zu Helligkeitswerten umrechnen. Dadurch gehen fast sämtliche Feininformationen verloren, die ein filterloser Sensor direkt und ohne Umwege liefert. Man kann natürlich in RAW aufnehmen und auf SW nachbearbeiten, aber dann holt man auch die Feinheiten nicht wieder. Leica hatte mit der Monochrom als erster die Idee, mit einem filterlosen Sensor SW Bilder von überragender Güte zu ermöglichen, so wie das auch bei SW Filmen ging.

  13. Moin, ich denke unterm Strich zählt das Bild, welches man angefertigt hat. Die Technik ist dafür da um Bilder herzustellen. Und genau diese Technik ist in modernen Kameras natürlich den Leica Kameras überlegen. Allein die manuelle Scharfstellung per Messucher und die Einschränkung auf bestimmte Brennweiten ist für “mich” ein Ausschlusskreterium. Die Sensortechnik ohne Farbfilter mag zwar besser für schwarzweiss sein, aber wenn ich es nicht sehe, ist es für mich irrelevant. Wer baut eigentlich die Sensoren für Leica – Sony? :-)
    Unterm Strich macht Leica ein gutes Marketing. Sie bauen hochwertige Gehäuse, haben besondere Kameras und pflegen ihr Leica Look Image. “Alle” wollen eine Leica besitzen und genießen die neidischen Blicke wie Rolex Besitzer. Auch ich mag die retro Bedienung an meiner Fuji und deren Filmsimulation. Aber ich will mich nicht “immer” auf Festbrennweiten und schwarzweiss Aufnahmen “beschränken”. Ich kann mir auch manuelle Festbrennweiten an meine Fuji ansetzen, mit dem Blendenring die Blende einstellen und die Rädchen für ISO und Verschlusszeit nutzen. aber das angeflanschte Viltrox 75f1,2 kostet 600€ und macht auch hervorragende Bilder mit einem super Bokeh. Dann noch die Filmsimulation Across einstellen und einen roten, runden Aufkleber auf die Kamera kleben. Schon habe ich “mein” Leica Feeling und auch den Look. Mit allen heutigen Kameras kann man geniale Aufnahmen machen. Dafür benötige ich nicht den superteuren roten Punkt. Genauso sieht es mit dem Mittelformat Look der GFX Kameras von Fuji aus. Im VF Bereich gibt es exakt equivalente Brennweiten mit den passenden Blenden, um den Look zu erzeugen. Und rechnet man den 60MP Chip der Sony Sensoren auf die Fläche dee Mittelformat Sensors hoch, dann erhält man die 102MP der GFX100S. Also einnen identischer Pixelpitch. Die Industrie steht in harter Konkurrenz zueinander. Und ganz zum Schluss entscheiden auch noch die Prozessoren, die Firmware und die Nachbearbeitungsprogramme über das endgültige Bild. AI, Entrauschung, Objektivkorrektur und zukünftige Rechenpower werden den Markt bestimmen. Allein was Lightroom seit einiger Zeit an Entrauschung möglich macht, ist schon enorm. Ein Vorteil der großen Sensoren zerbröselt gerade. Bokeh per Schieberegler ist die Zukunft. Und dann wird es immernoch Leute geben, die mit analogen Kameras und Plattenspieler liebäugeln. Jeder so wie er/sie es mag. VG Dirk

  14. Dem sehr spannenden Kommentar liegt ein Missverständnis zugrunde. Hier wird ein Marketinggag behauptet. Dies möchte ich nicht ausschließen. Aber … der Einsatz eines schwarz-weiß Sensors hat handfeste mathematische und physikalische Gründe.
    Mathematische Gründe:
    – Bei Farbsensoren wird mit der riesigen Anzahl der Megapixel geworben. Das ist beim Einsatz eines Bayer Sensors völliger Quatsch.
    – Durch wie auf immer geartete Interpolation wird eine höhere Auflösung suggeriert.
    – Die obigen Nachteile heben sich für einen SW Sensor komplett auf.
    Physikalische Gründe:
    – die Farbfilter auf einem Bayer Pattern Pixel schlucken Licht, der Rest ist bekannt (SNR …).
    – Damit ich den Plural für ‚Gründe‘ wahre: Das gilt für rot, grün und blau.

    Jetzt könnte man behaupten, dass man das nicht sehen würde. Da möchte ich gerne zurückfragen: Warum werden in der industriellen Bildverarbeitung noch immer Kameras mit Schwarzweisssensoren eingesetzt? Ich antworte gleich mal: Weil manchmal die Auflösung mehr als die Farbe zählt.

    Dass man selber was nicht merkt ist kein Argument.

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