Der Satz der Woche ist in einem Kommentarverlauf auf meiner Facebook Pinnwand von meinem geschätzten Fotografenkollegen Stefan Groenveld getätigt worden, der mich sehr nachdenklich macht und mir immer besser gefällt.
Das ist für mich der Satz der Woche:
Ich brauche keine neue Kamera, ich brauche Geschichten.
In diesem Satz steckt unwahrscheinlich viel Tiefgang und Sinn. Wie oft erwische ich mich selbst das ich an neuen Kameras Features zu brauchen meine, die im fotografischen Alltag zwar hilfreich sind aber nicht wirklich notwendig. Oder anders rum, wie oft schaue ich mir alte Fotos von mir und anderen an, wo völlig egal ist mit welchem Equipment diese aufgenommen wurde. Die Bildmessage und die Aussage in einem Foto sind das was es ausmacht und einen bleibenden Eindruck entstehen lässt.
Danke lieber Stefan für diesen Chat und Deinen Kommentar und den “Satz der Woche”.
Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer
Hi Jörg,
ich kann das nachvollziehen. Erst kürzlich habe ich das Interview zwischen dem Stilpiraten und Kevin McElvany gesehen, der seine Serien auch nur mit einer alten Nikon D300 geschossen hat. Da ging es nicht um die Kamera, sondern die Geschichte, die er damit erzählt.
Aber mit dem Problem kämpfe ich aktuell auch, dass ich das Gefühl habe, die Kamera würde mich einschränken. Das kann es aber nicht sein!
Viele Grüße,
Damian
diesem Satz kann ich nur zustimmen – neue Motive sind es, die uns Fotgrafen reizen . . .
Großartig! Dieser Satz ist so prägnant wie tiefsinnig, er ist so kurz wie er wahr ist.
Sicher, eine neue Kamera ist fast immer auch ein neuer Motivationsgrund. Man will sie kennen lernen, sie sich bis in die Tiefen der Menüs erschließen oder ihre Eigenarten erkennen und nutzen können. Neue Kameras, neue Objektive sind oft Inspiration.
Doch all dies ist meist eher kurzfristig. Nach recht kurzer Zeit verfliegt der Zauber des Neuen. Und wenn man dann wieder (oder immer noch) keine Geschichte zu erzählen hat, steht man genau dort, wo man vor dem Kauf stand. Was folgt ist der durch Werbung und Internet genährte nächste Wunsch zur nächsten Kamera. So entsteht das G.A.S. (= gear acquisition symptom). ;)
Die echte Inspiration für die Fotografie können nur Menschen, Landschaften, Augenblicke sein – Impressionen, denen man sich einfach nicht verweigern kann, die man unbedingt auf Film oder Speichermedium bannen möchte. Wenn man solche Szenarien erlebt, dann lebt auch die eigene Fotografie wieder auf.
Leider lassen einem der Job, der Alltag und der tägliche Wahnsinn im Hamsterrad nur selten Zeit dafür, solche Augenblicke zu erleben oder zu erkennen. Daran sollten wir “arbeiten” und nicht am schnellsten Weg, das neueste Kameramodell zu erstehen.
Der Weg zu dieser Erkenntnis ist manchmal lang und kostenintensiv. Glaubt mir. ;)
Danke, Jörg, für’s Teilen deines Facebook-Gespräches. Solch eine Erinnerung tut uns, glaube ich, allen gut. :)
wunderbarer Satz
mitunter tritt bei all dem schnell und stets verfügbaren content die Ruhe und der Genuss beim Geschichten erzählen und auch beim Zuhören in den Hintergrund. Ich glaube, dass wird von uns als Stress empfunden.
Die Phantasie in uns will es … und läuft doch Gefahr zu verdursten in der Bilderflut … ohne Geschichten.
Jörg – deswegen Danke für Deine Geschichten hier im Blog und auch deswegen les ich gern mit!
ciao Mad