Es gibt Kameras, die man sich aus rein rationalen Gründen kauft – und dann gibt es Kameras, die man kauft, weil sie etwas mit einem machen. Die Fujifilm X half gehört für mich eindeutig in die zweite Kategorie.
Seit ein paar Monaten begleitet mich diese kleine, merkwürdige, technisch völlig unbeeindruckende Digitalkamera auf meinen Wegen: auf den Gassi-Runden mit unserer Chili 🐕, im Wald, im Alltag, im Auto, beim Kaffeeholen, auf Reisen. Und sie hat etwas in mir ausgelöst, das ich lange vermisst habe:
Die Sehnsucht nach dem Un-Perfekten.
Ich habe zwei Leica Q3, ich habe eine D-Lux 8, ich habe ordentlich Werkzeug im Schrank – alles Kameras, die „perfekt“ sind. Und trotzdem: Dieses kleine Kunststoffgerät von Fujifilm macht mir so unfassbar viel Spaß, dass ich sie inzwischen fast jeden Tag dabei habe. Und genau diesen Spaß versuche ich in meinem Video festzuhalten, das ich dir hier gerne einbette:
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Was macht die X half so besonders?
Es ist nicht die Bildqualität. Nicht die Technik. Und erst recht nicht das Preis-Leistungs-Verhältnis (über das man durchaus streiten kann 😅).
Es ist das Gefühl.
- Der Filmkameramodus mit 36 Bildern.
- Das verpflichtende „Film spannen“ vor jedem Foto.
- Das Fehlen eines echten Live-Views.
- Der schäbige optische Sucher, der mehr „Schätzeisen“ als Werkzeug ist.
- Das Warten auf die Entwicklung in der App – wie früher.
Und genau dadurch entsteht etwas, das ich in meiner professionellen Fotografie oft nicht mehr habe:
Entschleunigung. Ruhe. Einfachheit. Spaß.
ein paar Fotos (so richtig unperfekt…)
Die Kamera für das Leben – nicht für die Arbeit
Die X half dokumentiert mein Leben – nicht meine Jobs.
Sie ist für die Momente da, die man nicht planen kann und die man trotzdem festhalten möchte. Für matschige Waldwege am Morgen. Für Backlight zwischen Bäumen. Für kleine Dinge, die man (also ich…) sonst vergisst.
Das Ergebnis ist mir – in diesen Momenten – völlig egal.
Das Erlebnis ist das, was zählt.
Warum ich sie mir wirklich gekauft habe
Viele fragen mich: „Jörg, warum gibst du 799 €* für so eine Kamera aus?“
Die ehrliche Antwort:
Weil ich es kann.
Weil sie mir Spaß macht.
Weil sie mir das Un-Perfekte zurückgibt.
Und weil ich es liebe, mit dieser Kamera wieder zu spüren, wie Fotografie sich anfühlt, wenn sie nicht perfekt sein muss. Sie ist keine Arbeitskamera – sie ist eine Lebenskamera.
Fazit?
Perfektion ist schön – aber sie ist nicht alles.
Manchmal brauchen wir Bilder, die nicht klinisch aussehen.
Bilder, die rauschen, verrutschen, schief sind.
Bilder, die echt sind.
Die Fujifilm X half ist für mich genau das:
Eine kleine, robuste, unperfekte Erinnerungssammlerin, die mich jeden Tag ein Stück entschleunigt.
Und genau deswegen hat sie einen festen Platz in meinem Leben.
Hast du auch eine „Spaßkamera“? Eine, die du nicht brauchst, aber liebst?
Schreib’s mir gerne – ich freue mich über Austausch!
* Dank Black Friday Wochen liegt sie aktuell „nur“ bei 675 Euro bei Amazon.






































