Schon seit ein paar Wochen hatte ich auf meiner ToDo Liste den Besuch des Frankfurter Fotografie Forums stehen, denn ich wollte mir die Ausstellung DONAUREISE – AUF DEN SPUREN VON INGE MORATH anschauen. Heute war der Tag gekommen, wo ich mir diese Stunden aus den Rippen geschnitten habe und den Weg von Büro ins Home-Office um eine Stunde ausgedehnt habe. Da das Fotografie Forum Frankfurt direkt am Römer ist und man unter dem Römer in Frankfurt gut parken kann, war das sehr unkompliziert und die Ausstellung hat sich gelohnt.
Neun Frauen, acht Länder, ein Fluss: Unter dem Titel DONAUREISE. AUF DEN SPUREN VON INGE MORATH präsentiert das Fotografie Forum Frankfurt einen fotografiischen Roadtrip quer durch Europa. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Fundación Telefónica (Madrid) entstanden ist, zeigt mehr als 100 Arbeiten der acht Fotografinnen und Bildjournalistinnen Olivia Arthur (GB), Lurdes R. Basolí (E), Kathryn Cook (USA/CH), Jessica Dimmock (USA), Claudia Guadarrama (MEX), Claire Martin (AUS), Emily Schiffer (USA) und Ami Vitale (USA). Alle sind Preisträgerinnen des Inge-Morath-Awards, der jährlich von der Magnum-Foundation und der Inge-Morath-Foundation zur Förderung herausragender Fotografinnen vergeben wird. Ergänzt wird die Schau durch Originalfotos von Inge Morath (1923–2002).
Im Sommer 2014 machten sich die jungen Fotografinnen zu einer Donaureise auf – von der Quelle im Schwarzwald bis zur Mündung ins Schwarze Meer. 34 Tage, 2800 Kilometer, 19 Städte. Unterwegs dokumentierten sie ihre Sicht auf Menschen, Natur und Lebensthemen am Fluss. Entstanden sind ganz unterschiedliche fotografische Positionen: dokumentarische, konzeptionelle, interaktive und abstrakte Fotografien, die ein facettenreiches Bild der Kulturregion Donau formen. Auf allen Zwischenstopps wurden außerdem Donau-Fotografien von Inge Morath gezeigt – in einem Truck, der zur mobilen Galerie umgebaut worden war.
Die Ausstellung ist klein – aber wirklich sehenswert wie die verschiedenen Fotografinnen an der Donau entlang jeder seinen eigenen Stil ausgelebt hat und das dennoch in den Fußstapfen der nicht unbekannten Fotografin Inge Morath.
Auf dem Weg zum Parkhaus, nur wenige Häuser neben dem Forum Fotografie blieb ich regelrecht an einem Schaufenster hängen. Dort waren ein paar Fotos zu sehen die mich sofort in Ihren Bann zogen. Ein Thema das kein leichtes ist und das gerne in der Gesellschaft zu einem Tabu-Thema gemacht wird. Drogen.
Ein Frankfurter Weg – Fotodokumentation des Drogehilfezentrums Eastside
war auf dem Schaufenster neben ein paar Fotos zu sehen. Ich musste mir das ansehen und ging vorsichtig durch die Tür und fragte ob ich mir die Bilder ansehen darf und auch ein paar Erinnerungsfotos machen dürfte. Beides war erlaubt.
Wie sieht eine Drogenhilfe-Einrichtung von außen aus? Und wie von innen? Wie leben dort die Bewohner? Wie sieht ihr Alltag, ihre Freizeitbeschäftigung aus? Wie und wo sehen sie sich in der Gesellschaft? Diesen Fragen ist die Fotografin Meike Fischer ein Jahr nachgegangen und hat das Drogenhilfezentrum Eastside wöchentlich fotografisch untersucht.
Quelle: http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_ffmpar[_id_inhalt]=32020358
Was soll ich Euch sagen, ich war noch nie in meinem Leben so ergriffen und gefesselt von einer Fotoreportage wie von dieser. Die Bilder sind alle keine Kunstwerke oder auch keine Horror- oder “Gruselbilder”, sondern einzeln betrachtet ganz normale gut aufgenommene Fotos – aber die gesamte Story ergriff mich sofort und führte mich mit in das Drogenhilfe-Zentrum. Ich war mittendrinne und konnte das Gefühl erleben wie es dort ist. Es fühlte sich sehr echt an. Meines Erachtens muss genau das eine gute Fotoreportage erreichen – sie muss einen mitnehmen. Ich war mitgenommen…
Auf dem Weg von Frankfurt zu meinem home Office Schreibtisch hing mir diese Reportage noch nach. Ich kaufte dort auch vor Ort für 15 Euro einen Katalog zur Ausstellung in der die Aufnahmen auch noch mal enthalten sind. Wer in Frankfurt in der nähe vom Römer ist sollte sich das mal ansehen. Ich hatte noch nie in meinem Leben Kontakt mit Drogen und auch meine beiden Erwachsenen Töchter glücklicherweise nicht und darüber bin ich zu tiefst dankbar – kann aber jetzt heute nach dem Betrachten dieser Reportage nur meinen tiefsten Respekt ausdrücken all denen die den Opfern von Drogen helfen, helfen wollen, helfen können. Danke!
Eine Ausstellung hatte ich geplant – zwei wurden es. Eine wertvolle investierte Stunde in die Fotografie, in mich selbst, in das Leben und in die Achtung vor dem Leben.
Einen mir ganz wichtigen Hinweis: Die hier in diesem Beitrag gezeigten Aufnahmen sollen keinesfalls Replikate der gezeigten Werke der Künstler sein, sondern Euch nur mitnehmen und motivieren mehr Ausstellungen zu besuchen. Die Bilder waren übrigens größtenteils in Bunt und sind nur bei mir in meinen Erinnerungen Schwarz-Weiss und Quadratisch. Diese Bilder sind reine Erinnerungsfotos.
Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer
Mehr Bilder aus meinem Alltag findet Ihr wie immer in Instagram unter
www.instagram.com/langeronline.
Sehen wir uns dort?