Wie spricht man eigentlich “Robert Doisneau” richtig aus?

Veröffentlicht von

Nach dem ich vor kurzem hier im Blog über Henri Cartier-Bresson und sein Buch Meisterwerke berichtet das mich mit den Werken von Henri wirklich berührt und zugleich inspiriert hat.

Jetzt galt es einen anderen “Altmeister” zu erkunden in dem obigen Taschenbuch über Robert Doisneau und seine Werke im Buch “ICONS“. Bin ich froh das wir hier nur schreiben und ich keine Vorlesung mache, denn ich weiß wahrlich nicht wie man seinen Nachnamen richtig ausspricht. Meine Mama hat mir früher Französisch verboten und immer gesagt, das sei eine “Schweinerei”… liegt bestimmt daran, das ich das deswegen nicht aussprechen kann :-).

Anfangs hat mich das Buch verwirrt, da es dreisprachig aufgebaut ist. Die Geschichte zu Robert D. (ja ich bin schon pfiffig, was?) ist auf jeder Seite in den Sprachen Englisch (oben Quer) und Deutsch (unten in der linken Spalte) und Französisch (in der unteren rechten Spalte) geschrieben. Die beiden unteren Spalten sind von der Schriftgröße eher Größe “Ameisenporno” und für Menschen über 40 schon nur mit Anstrengung zu lesen, aber die Geschichte ist spannend genug um es dennoch konzentriert zu lesen. Seine Bilder sind sehr “Echt und Authentisch”. Besonders gut gefallen haben mir die beiden Bilder auf Seite 80 und 81 wo die beiden Menschenpaare vor dem klassischen Gebäude stehen und sich unterhalten. Sehr echt und sehr ungestellt. Obwohl? Immer ungestellt?

Sein sicherlich bekanntestes Bild, das auch oben auf dem Cover ist, mit dem Titel “Le Baiser de l´Hotel de Ville” (Der Kuss vor dem Rathaus) finde ich auch ausgesprochen gut, obwohl wohl gestellt! Das meines Erachtens beste Bild von Ihm finden wir auf Seite 138 mit dem Titel “Fox-terrier sur le Pont des Arts avec le peintre Daniel Pipart” (Foxterrier auf dem Pont des Arts mit dem Maler Daniel Pipart). Das hat eine Faszination auf mich und ist so “Echt-Paris-Like”. Ich liebe dieses Bild und werde mal sehen ob man das irgendwo als Nachdruck bekommen kann.

Zum Abschluss zitiere ich mal Wort für Wort von Seite 17 aus dem Vermächtnis:

Doisneau hat uns, auf Papier gebannt, ein paar Minuten Staunen und Berührtheit, in denen er uns Bild für Bild Geschichten voller Poesie und Humor erzählt und uns durch seine Fähigkeit begeistert, eine tief gehende und zugleich flüchtige Verbindung mit den von ihm fotografierten Personen zu vermitteln.

Treffender kann man es nicht formulieren!

Robert D. und auch Henri C-B. – sind beides Männer die ich wieder gerne auf einen Schnack und ein Bierchen einladen würde um Ihnen zu zu hören.

Vielleicht auch ein Buch für Euch…

Lieben Gruß – Euer Jörg

Weiterführende Links:

5 Kommentare

  1. Nun ja, für ein mit zwei Jungschauspielern inzeniertes Foto sind 150.000 Euro heute kein schlechter Kurs……;-)
    Interessant finde ich in dem Zusammenhang, daß “Doanoohs” uninzenierte Fotos mich mehr berühren als diese berühmte Fotoikone des Kusses!

  2. Dieses Buch habe ich auch schon seit einigen Jahren auf meinem Nachttisch liegen. Natürlich liebe ich die Straßenszenen, den Alltag, den er zeigt. Aber trotzdem hat gerade dieses inszenierte Bild mich geprägt. Ich glaube auch, dass es kein Zufall ist, dass dieses Bild in den 80igern als großer Druck in vielen Wohnungen hing.

    Die Geste der beiden wirkt durch den Gegensatz zur hektischen Betriebsamkeit vor dem Rathaus noch viel stärker. Ein kurzer Moment, in dem der Alltag zurückbleibt, eine besondere Beziehung zwischen zwei Personen besteht und alles andere ausgeblendet wird. Immer wieder versuchen Fotografen – gerade auch in unserem Genre – das nachzustellen. Aber mit dieser Wirkung ist es noch kaum jemanden gelungen.

    Ich hatte schon einmal woanders im Netz geschrieben:
    “Wahrscheinlich hätte eine der Ikonen der Fotografie – “Le Baiser de l’Hotel de ville” von Robert Doisneau – nicht vor den Augen der Fotografen bestand, die heutzutage auf ihren Seiten bis in die kleinste technische Einzelheit ihre Ausrüstung darlegen. Aber sie zeigt Gefühl, Bewegung.”

    Yvonne

  3. Exakt, sein wohl bekanntestes Foto ist eine gestellte Szene.
    Er ist da aber in guter Gesellschaft, denn Flaggen Aufstellung auf Iwo Jima auch gestellt! Rotarmisten auf dem Berliner Reichstag ebenfalls gestellt! Scheinbar sind die meisten Ikonen der Fotgrafie gestellte Szenen. Sogar Cappas fallender Soldat aus dem Spanischen Bürgerkrieg wird angezweifelt.

  4. Ich muss mich Yvonne anschließen und bin auch der Meinung, dass es ein wirklich großartiges Bild ist, dass in der Vergangenheit seines Gleichen gesucht hat. Trotzdem es ein gestelltes Bild ist !

Schreibe einen Kommentar zu Yvonne Zemke Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert